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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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88<br />

modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />

Vertrauen wird durch Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit<br />

und Authentizität begründet und wirkt sich <strong>in</strong><br />

der Gegenwart aus, ist aber auf künftige Ereignisse<br />

gerichtet.<br />

Im schulischen Kontext richtet sich das Vertrauen<br />

auf die <strong>Lernen</strong>twicklung der Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler sowie die pädagogische Beziehung von<br />

Lehr kräften und Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern. Diese<br />

haltung wird <strong>in</strong> <strong>den</strong> sozialen Interaktionen zwischen<br />

Lehrkräften, Schüler<strong>in</strong>nen, Schülern und<br />

Eltern kommuniziert und bee<strong>in</strong>flusst das Selbstbild<br />

(„E<strong>in</strong>e wichtige Person setzt Vertrauen <strong>in</strong><br />

mich – ich b<strong>in</strong> wichtig und will das Vertrauen nicht<br />

enttäuschen.“). Vertrauen umfasst aber auch das<br />

Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schulleitung<br />

sowie zur Schulaufsicht – e<strong>in</strong>e wichtige Rahmenbed<strong>in</strong>gung<br />

der Schulentwicklung.<br />

verantwortung bedeutet, die Folgen <strong>für</strong> eigene<br />

hand lungen oder solche des eigenen Umfeldes<br />

zu tragen. In der Schule bedeutet das, dass e<strong>in</strong>e<br />

Schüler<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Schüler Verantwortung <strong>für</strong> ihr/se<strong>in</strong><br />

eigenes <strong>Lernen</strong> und Verhalten übernimmt, darüber<br />

h<strong>in</strong>aus aber auch <strong>für</strong> die Gruppe, zu der er <strong>in</strong> der<br />

Schule gehört.<br />

respekt me<strong>in</strong>t die Achtung und Anerkennung gegenüber<br />

e<strong>in</strong>er anderen Person; der Begriff bezeichnet<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere haltung, die auf e<strong>in</strong>er Grundlage<br />

geme<strong>in</strong>sam geteilter Werte beruht. Respekt entwickelt<br />

sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er konstruktiven Lernatmosphäre,<br />

die von Vertrauen geprägt ist.<br />

In der Kooperation und Kommunikation der Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schüler untere<strong>in</strong>ander, die das Ziel<br />

teilen, sich zu helfen, zu beraten, mite<strong>in</strong>ander zu<br />

lernen, sich zu unterstützen und bei Konflikten zu<br />

schlichten, wird Verantwortung und Vertrauen erworben.<br />

Damit wird gleichzeitig e<strong>in</strong>e konstruktive<br />

Lernatmosphäre geschaffen, die dem E<strong>in</strong>zelnen<br />

Sicher heit bietet und wiederum Vertrauen und<br />

Res pekt stärken kann. Entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong> die Ent-<br />

wicklung sozialer handlungskompetenzen s<strong>in</strong>d die<br />

übernahme von Verantwortung und das selbstverantwortliche<br />

handeln. Im Unterricht erfolgt dies vor<br />

allem durch das selbstgesteuerte <strong>Lernen</strong>.<br />

Wie können Schulen diese haltungen systematisch<br />

fördern?<br />

M124 Berichte zur Vertrauenskultur an skand<strong>in</strong>avischen<br />

Schulen<br />

2.2 soziales lernen mit system<br />

In diesem Abschnitt wird e<strong>in</strong> handlungsrahmen<br />

entwickelt, <strong>den</strong> e<strong>in</strong>e Schule <strong>für</strong> die Planung ihrer<br />

Maßnahmen zur Förderung des sozialen <strong>Lernen</strong>s<br />

mit dem Ziel des Aufbaus von Vertrauen, Respekt<br />

und Verantwortung nutzen kann. Es wer<strong>den</strong> zunächst<br />

die verschie<strong>den</strong>en Dimensionen des handlungsrahmens<br />

erläutert und dann <strong>für</strong> die Praxis<br />

konkretisiert.<br />

kommunikation und kooperation <strong>in</strong>tegriert<br />

fördern<br />

Im ersten Abschnitt wurde dargestellt, dass Vertrauen,<br />

Respekt und Verantwortung besonders<br />

durch die sozialen Beziehungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Lerngruppen<br />

gefördert wer<strong>den</strong>. Damit diese sich entwickeln<br />

können, benötigen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

Gelegenheiten zur Kommunikation und Kooperation.<br />

Diese Gelegenheiten f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich <strong>in</strong> der Schule<br />

vor allem <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>in</strong>haltsbezogenen Lernprozessen.<br />

„Für die Entwicklung von kooperativen und kommunikativen<br />

Verhaltensweisen spielt die Institution<br />

Schule e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Schule stellt e<strong>in</strong>en<br />

Lebensraum dar, der Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />

Gelegenheit <strong>für</strong> vielfältige soziale Erfahrungen bietet.<br />

Die ständige Interaktion mit Gleichaltrigen eröffnet<br />

<strong>den</strong> Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten,<br />

Kontakte zu knüpfen, Beziehungen aufrecht zu erhalten<br />

und Konflikte zu lösen. Lehrkräfte und vor<br />

allem auch ältere Mitschüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

können dabei als „Modelle“ wirken und bieten so<br />

die Möglichkeit <strong>für</strong> soziales <strong>Lernen</strong>. Der Klassenverband<br />

stellt e<strong>in</strong> soziales Sett<strong>in</strong>g dar, <strong>in</strong>nerhalb

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