Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW
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modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />
Vertrauen wird durch Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit<br />
und Authentizität begründet und wirkt sich <strong>in</strong><br />
der Gegenwart aus, ist aber auf künftige Ereignisse<br />
gerichtet.<br />
Im schulischen Kontext richtet sich das Vertrauen<br />
auf die <strong>Lernen</strong>twicklung der Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schüler sowie die pädagogische Beziehung von<br />
Lehr kräften und Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern. Diese<br />
haltung wird <strong>in</strong> <strong>den</strong> sozialen Interaktionen zwischen<br />
Lehrkräften, Schüler<strong>in</strong>nen, Schülern und<br />
Eltern kommuniziert und bee<strong>in</strong>flusst das Selbstbild<br />
(„E<strong>in</strong>e wichtige Person setzt Vertrauen <strong>in</strong><br />
mich – ich b<strong>in</strong> wichtig und will das Vertrauen nicht<br />
enttäuschen.“). Vertrauen umfasst aber auch das<br />
Verhältnis zwischen Lehrkräften und Schulleitung<br />
sowie zur Schulaufsicht – e<strong>in</strong>e wichtige Rahmenbed<strong>in</strong>gung<br />
der Schulentwicklung.<br />
verantwortung bedeutet, die Folgen <strong>für</strong> eigene<br />
hand lungen oder solche des eigenen Umfeldes<br />
zu tragen. In der Schule bedeutet das, dass e<strong>in</strong>e<br />
Schüler<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Schüler Verantwortung <strong>für</strong> ihr/se<strong>in</strong><br />
eigenes <strong>Lernen</strong> und Verhalten übernimmt, darüber<br />
h<strong>in</strong>aus aber auch <strong>für</strong> die Gruppe, zu der er <strong>in</strong> der<br />
Schule gehört.<br />
respekt me<strong>in</strong>t die Achtung und Anerkennung gegenüber<br />
e<strong>in</strong>er anderen Person; der Begriff bezeichnet<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nere haltung, die auf e<strong>in</strong>er Grundlage<br />
geme<strong>in</strong>sam geteilter Werte beruht. Respekt entwickelt<br />
sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er konstruktiven Lernatmosphäre,<br />
die von Vertrauen geprägt ist.<br />
In der Kooperation und Kommunikation der Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler untere<strong>in</strong>ander, die das Ziel<br />
teilen, sich zu helfen, zu beraten, mite<strong>in</strong>ander zu<br />
lernen, sich zu unterstützen und bei Konflikten zu<br />
schlichten, wird Verantwortung und Vertrauen erworben.<br />
Damit wird gleichzeitig e<strong>in</strong>e konstruktive<br />
Lernatmosphäre geschaffen, die dem E<strong>in</strong>zelnen<br />
Sicher heit bietet und wiederum Vertrauen und<br />
Res pekt stärken kann. Entschei<strong>den</strong>d <strong>für</strong> die Ent-<br />
wicklung sozialer handlungskompetenzen s<strong>in</strong>d die<br />
übernahme von Verantwortung und das selbstverantwortliche<br />
handeln. Im Unterricht erfolgt dies vor<br />
allem durch das selbstgesteuerte <strong>Lernen</strong>.<br />
Wie können Schulen diese haltungen systematisch<br />
fördern?<br />
M124 Berichte zur Vertrauenskultur an skand<strong>in</strong>avischen<br />
Schulen<br />
2.2 soziales lernen mit system<br />
In diesem Abschnitt wird e<strong>in</strong> handlungsrahmen<br />
entwickelt, <strong>den</strong> e<strong>in</strong>e Schule <strong>für</strong> die Planung ihrer<br />
Maßnahmen zur Förderung des sozialen <strong>Lernen</strong>s<br />
mit dem Ziel des Aufbaus von Vertrauen, Respekt<br />
und Verantwortung nutzen kann. Es wer<strong>den</strong> zunächst<br />
die verschie<strong>den</strong>en Dimensionen des handlungsrahmens<br />
erläutert und dann <strong>für</strong> die Praxis<br />
konkretisiert.<br />
kommunikation und kooperation <strong>in</strong>tegriert<br />
fördern<br />
Im ersten Abschnitt wurde dargestellt, dass Vertrauen,<br />
Respekt und Verantwortung besonders<br />
durch die sozialen Beziehungen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Lerngruppen<br />
gefördert wer<strong>den</strong>. Damit diese sich entwickeln<br />
können, benötigen die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
Gelegenheiten zur Kommunikation und Kooperation.<br />
Diese Gelegenheiten f<strong>in</strong><strong>den</strong> sich <strong>in</strong> der Schule<br />
vor allem <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>in</strong>haltsbezogenen Lernprozessen.<br />
„Für die Entwicklung von kooperativen und kommunikativen<br />
Verhaltensweisen spielt die Institution<br />
Schule e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. Schule stellt e<strong>in</strong>en<br />
Lebensraum dar, der Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
Gelegenheit <strong>für</strong> vielfältige soziale Erfahrungen bietet.<br />
Die ständige Interaktion mit Gleichaltrigen eröffnet<br />
<strong>den</strong> Jugendlichen zahlreiche Möglichkeiten,<br />
Kontakte zu knüpfen, Beziehungen aufrecht zu erhalten<br />
und Konflikte zu lösen. Lehrkräfte und vor<br />
allem auch ältere Mitschüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
können dabei als „Modelle“ wirken und bieten so<br />
die Möglichkeit <strong>für</strong> soziales <strong>Lernen</strong>. Der Klassenverband<br />
stellt e<strong>in</strong> soziales Sett<strong>in</strong>g dar, <strong>in</strong>nerhalb