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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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18<br />

modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />

3. scHulInterne raHmenbedIngungen<br />

<strong>für</strong> dIe IndIvIduelle förderung<br />

Jede Lehrer<strong>in</strong> und jeder Lehrer kann im eigenen<br />

Unterricht von heute auf morgen beg<strong>in</strong>nen, e<strong>in</strong>zelne<br />

dieser Gestaltungsbereiche <strong>in</strong>dividueller<br />

Förderung e<strong>in</strong>zuführen. Lehrkräfte berichten, dass<br />

sie mit e<strong>in</strong>zelnen Maßnahmen selbst gesteuertes<br />

<strong>Lernen</strong> <strong>in</strong> ihren Klassen fördern oder die Schüler<br />

zu aktivitätsanregen<strong>den</strong> Lernformen h<strong>in</strong>führen.<br />

Das ist e<strong>in</strong> wichtiger Schritt, ohne <strong>den</strong> sich nichts<br />

verändert. Aber wirksamer kann die <strong>in</strong>dividuelle<br />

Förderung se<strong>in</strong>, wenn mehr Kollegen diese Praxis<br />

teilen und die Schule darauf ausgerichtet wird. Individuelle<br />

Förderung wird damit auch zu e<strong>in</strong>er Aufgabe<br />

der Schulentwicklung. Welche schul<strong>in</strong>ternen<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die ja entschei<strong>den</strong>d vom<br />

Leh rerkollegium selbst gestaltet wer<strong>den</strong>, können<br />

die <strong>in</strong>dividuelle Förderung im Unterricht wirksam<br />

unterstützen?<br />

3.1 lernorganisation<br />

Das geme<strong>in</strong>same <strong>Lernen</strong> von Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schülern auf unterschiedlichem Kompetenzniveau<br />

hat sich als e<strong>in</strong>e wirksame Unterstützung der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Förderung jedes <strong>Lernen</strong><strong>den</strong> erwiesen.<br />

Ziel ist es, die Anregungspotentiale e<strong>in</strong>er heterogenen<br />

Schülerschaft zu aktivieren und auf diesem<br />

Weg alle Schülergruppen zu fördern. In der Praxis<br />

haben sich vor allem zwei Formen der Lernorganisation<br />

bewährt:<br />

■ bildungsganggemischte Lerngruppen („klassen<br />

<strong>in</strong>terne Differenzierung“) und<br />

■ der jahrgangsübergreifende Unterricht.<br />

Bildungsganggemischte Lerngruppen („klassen<strong>in</strong>terne<br />

Differenzierung“)<br />

Die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler der unterschiedlichen<br />

Bildungsgänge bleiben im Klassenverband<br />

zusammen, klassen<strong>in</strong>tern wird aber differenziert.<br />

Die Zuweisung zu <strong>den</strong> Kursniveaus erfolgt auf dem<br />

Papier, nicht aber durch e<strong>in</strong>e räumliche Trennung<br />

der Lerngruppen. Die Zugehörigkeit e<strong>in</strong>er Schüle-<br />

14 | vgl. Ulrich Vielhuf (2003): heterogenität als chance? In: PäDAGOGIK 3/2003<br />

15 | R. Bauer (2001): Schule als Lern- und Lebensort gestalten, Berl<strong>in</strong>, S. 98.<br />

r<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>es Schülers zu e<strong>in</strong>em Kursniveau wird<br />

regelmäßig, z. B. halbjährlich auf der Basis der gezeigten<br />

Leistungen überprüft. In dieser fortbestehen<strong>den</strong><br />

Klassensituation wer<strong>den</strong> Lernangebote <strong>für</strong><br />

alle <strong>Lernen</strong><strong>den</strong> gemacht. Zielsetzung ist es, mehr<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern erfolgreiches <strong>Lernen</strong> zu<br />

ermöglichen. E<strong>in</strong> Maßstab <strong>für</strong> <strong>den</strong> Erfolg besteht dar<strong>in</strong>,<br />

ob die Schüler sich „nach oben“ orientieren und<br />

auch tatsächlich entwickeln. Untersuchungsergebnisse<br />

zeigen, dass tatsächlich e<strong>in</strong>e Leistungsverbesserung<br />

der schwächeren Lerngruppen erreicht<br />

wird ohne dass die Leistungsstärkeren Nachteile<br />

haben 14 . Zusammengefasst liegen die Vorteile dieser<br />

Form der Unterrichtsorganisation <strong>in</strong><br />

■ der stabilen Struktur der Lerngruppe und<br />

■ der Orientierung des <strong>in</strong>dividuellen <strong>Lernen</strong>s am<br />

höheren Niveau.<br />

E<strong>in</strong> solcher Unterricht erfordert von <strong>den</strong> Lehrkräften<br />

■ die Fähigkeit zur Anforderungsdifferenzierung<br />

und zur<br />

■ Gestaltung <strong>in</strong>dividualisierter und kooperativer<br />

Lernphasen.<br />

Die Fähigkeit der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, zunehmend<br />

selbst gesteuert zu lernen, ist Bed<strong>in</strong>gung und<br />

Ergebnis dieses Unterrichts.<br />

Jahrgangsübergreifender Unterricht<br />

Die Jahrgangsklasse ist nicht generell das geeignete<br />

Pr<strong>in</strong>zip <strong>für</strong> die Bildung von Lerngruppen. Sie<br />

hat <strong>für</strong> die Selbstwahrnehmung <strong>den</strong> wichtigen<br />

Nachteil, dass der Lernfortschritt vom Alter und<br />

nicht vom eigenen Verhalten abhängig ersche<strong>in</strong>t.<br />

Deshalb wer<strong>den</strong> von vielen Schulen zeitlich befristet<br />

oder unbefristet sowie <strong>für</strong> mehr oder weniger<br />

Unterrichtsfächer jahrgangsübergreifende Gruppen<br />

(meist <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Doppeljahrgangsstufe) gebildet.<br />

Ziel ist es, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stabilen sozialen Rahmen<br />

die Lerngruppe flexibel nach unterschiedlichen Kriterien<br />

zu bil<strong>den</strong>.<br />

Die Schulen der Sekundarstufe I, die mit jahrgangsübergreifen<strong>den</strong><br />

Gruppen arbeiten, sehen folgende<br />

Vorteile 15 :

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