Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW
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Ebene A<br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung im Unterricht kann mit e<strong>in</strong>fachen<br />
Mitteln angestoßen wer<strong>den</strong>. Dazu eignen<br />
sich beobachtungs- und e<strong>in</strong>schätzungsbögen <strong>für</strong><br />
verschie<strong>den</strong>e Unterrichtssituationen.<br />
Mit offenen Fragen können zum e<strong>in</strong>en Reflexionen<br />
über eigene Stärken (M46, M47, M48) und Basiskompetenzen<br />
(M49, M50, M51, M52) angeregt und<br />
zum anderen Aspekte des Arbeitsverhaltens erfragt<br />
wer<strong>den</strong> (M53, M54, M55). Die Fragebögen <strong>für</strong> Schüler<br />
können h<strong>in</strong>sichtlich Komplexität und Antwortoptionen<br />
differenziert se<strong>in</strong>.<br />
Solche Selbste<strong>in</strong>schätzungsbögen lassen sich auch<br />
konkret auf e<strong>in</strong>zelne Fächer beziehen (Mathematikunterricht<br />
M56, Fremdsprachenunterricht M57,<br />
Eng lisch M58, Deutsch M59).<br />
Prozesse der Selbste<strong>in</strong>schätzung können auch<br />
bei oder nach gruppenarbeitsphasen zum E<strong>in</strong>satz<br />
kommen. Reflexionen über <strong>den</strong> Arbeitsprozess<br />
können helfen, die Bed<strong>in</strong>gungen zu verändern und<br />
zu verbessern. E<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Entwickeln und<br />
Erproben von Bewertungskriterien kann vor dem<br />
E<strong>in</strong>satz dieser Fragebögen hilfreich se<strong>in</strong>. Schüler<br />
können <strong>in</strong> Gruppen ihren Arbeitsprozess reflektieren,<br />
diskutieren, beschreiben und bewerten (M60,<br />
M61, M62). Darüber h<strong>in</strong>aus kann es s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong><br />
Gruppen-Präsentationen von Schülern gegenseitig<br />
bewertet zu lassen (M63).<br />
Gruppenarbeitsphasen können auch <strong>in</strong>dividuell<br />
von <strong>den</strong> Schülern ausgewertet wer<strong>den</strong>, so kann<br />
jeder Schüler e<strong>in</strong>zeln <strong>den</strong> Arbeitsprozess se<strong>in</strong>er<br />
Gruppe reflektieren und beschreiben (M64, M65,<br />
M66) sowie Auskünfte über die Zusammensetzung<br />
und Effektivität dieser konkreten Arbeitsgruppe<br />
geben (M67).<br />
Während selbste<strong>in</strong>schätzende Fragebögen <strong>in</strong> der<br />
Unterrichtspraxis häufig zum E<strong>in</strong>satz kommen,<br />
wer <strong>den</strong> Interviews mit schülern vermutlich eher<br />
selten durchgeführt, was sich auf <strong>den</strong> vergleichsweise<br />
hohen Auswertungsaufwand zurückführen<br />
lässt. Im Interview berichten die Befragten auf e<strong>in</strong>e<br />
kurze Beschreibung schulischer Anforderungen,<br />
was sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er spezifischen Situation <strong>den</strong>ken und<br />
wie sie handeln. Es soll also versucht wer<strong>den</strong>, das<br />
lernstrategische Verhalten zu thematisieren (vgl.<br />
Spörer/Brunste<strong>in</strong> 2006, S. 151).<br />
Das Peer-feedback eignet sich ebenfalls als e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>stiegsmöglichkeit <strong>in</strong> das Thema Selbste<strong>in</strong>schätzung.<br />
Bei e<strong>in</strong>er „Lernpartnerschaft“ (vgl. z.<br />
B. Ahlr<strong>in</strong>g 2004, S. 28) stellen sich zwei Schüler<br />
gegenseitig ihren Lernprozess vor. Dies kann <strong>den</strong><br />
Effekt haben, dass Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler untere<strong>in</strong>ander<br />
abgleichen, welche Anforderungen erwartet<br />
und wie diese erfüllt wer<strong>den</strong> können. Möglicherweise<br />
kann e<strong>in</strong>e Außenperspektive, die durch<br />
e<strong>in</strong>en Mitschüler artikuliert wird, anders auf- und<br />
ggf. angenommen wer<strong>den</strong> als die Perspektive der<br />
Lehren<strong>den</strong>.<br />
So stellen sich die Schüler <strong>in</strong> der Diesterweg -Grundschule<br />
Prenzlau <strong>in</strong> festen Dreiergruppen ihre Arbeitsplanung<br />
mit dem Lernplaner vor. Die Planung<br />
wird dadurch erheblich verbessert.<br />
Ergebnisse e<strong>in</strong>er videobasierten Studie zur Praxis<br />
der so genannten „Erweiterten Lehr- und Lernformen“<br />
(ELF) im Mathematikunterricht (Sekundarstufe<br />
l) im deutsch-sprachigen Teil der Schweiz<br />
haben ergeben, dass Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, die<br />
<strong>in</strong>nerhalb dieses Unterrichts Lernpartnerschaften<br />
bil<strong>den</strong>, über e<strong>in</strong> höheres Wohlbef<strong>in</strong><strong>den</strong> berichten<br />
(vgl. Pauli/Reusser/Waldis/Grob 2003, S. 318). Trotz<br />
der positiven Unterrichtswahrnehmung wur<strong>den</strong><br />
ke<strong>in</strong>e Zusammenhänge zwischen ELF-Unterricht<br />
und Fachleistungen, Fach<strong>in</strong>teresse und Selbstvertrauen<br />
gefun<strong>den</strong> (vgl. ebd). 1<br />
Kommentar zum E<strong>in</strong>satz<br />
Die E<strong>in</strong>schätzung sowohl der eigenen Leistung als<br />
auch der Leistung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gruppenprozess mithilfe<br />
diverser Frage-, Evaluations- und E<strong>in</strong>schätzungsbögen<br />
kann <strong>den</strong> S<strong>in</strong>n haben,<br />
■ Lernstand, Lernprozesse und -ergebnisse aus<br />
der Sicht der Schüler als Ergänzung zur Fremd-<br />
<strong>Lernen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>GanzTag</strong><br />
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