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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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zwischen e<strong>in</strong>er handlungsleiten<strong>den</strong> Idee, jedem<br />

E<strong>in</strong>zelnen gerecht zu wer<strong>den</strong> und gleichzeitig als<br />

Agent e<strong>in</strong>es Selektionsverfahrens auch gerecht mit<br />

allen se<strong>in</strong> zu müssen (vgl. ebd., S. 79). „Die Ausbildungs<strong>in</strong>stitutionen<br />

haben vielfach und lange nicht<br />

<strong>den</strong> Blick auf Lernprozesse und das Verstehen von<br />

Lernprozessen gelegt, sondern auf die Organisation<br />

des „Zusammenunterrichts“ – was auch <strong>in</strong> der<br />

unterrichtlichen Praxis von großer Relevanz ist –<br />

und damit diesem Syndrom nicht entgegenwirkt“<br />

(ebd., S. 84).<br />

E<strong>in</strong> Spezifikum pädagogischer Diagnostik besteht<br />

dar<strong>in</strong>, dass Lehrkräfte bei Lerndiagnosen ihrer<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern stark mit <strong>den</strong> Ergebnissen<br />

ihrer eigenen Arbeit konfrontiert s<strong>in</strong>d. „Wichtig<br />

ist deshalb die Fähigkeit, die Spannungen auszuhalten<br />

und reflexiv zu verarbeiten, die sich daraus<br />

ergeben, dass missl<strong>in</strong>gende Lernprozesse immer<br />

wieder auch die Grenzen eigener methodisch-didaktischer<br />

und kommunikativer Fähigkeiten spüren<br />

lassen“ (horstkemper 2004, S. 209). „Eben diese<br />

<strong>in</strong> der charakteristik pädagogischer Arbeit liegende<br />

Verstrickung – das Scheitern me<strong>in</strong>er Schüler ist<br />

teilweise vielleicht auch me<strong>in</strong> Scheitern – macht<br />

pädagogische Diagnostik doppelt schwierig“ (ebd.,<br />

S. 209), jedoch anders gewendet auch doppelt<br />

nutzbar.<br />

Im Rahmen von Fortbildung kommt es vor allem darauf<br />

an,<br />

■ <strong>den</strong> Wechsel von e<strong>in</strong>er ausschließlich psychologisch<br />

orientierten Diagnostik zu e<strong>in</strong>er Förderdiagnostik,<br />

die sich auf alle Schüler bezieht,<br />

argumentativ und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Konsequenzen zu<br />

bearbeiten, so dass die pädagogische Diagnostik<br />

als e<strong>in</strong>e wichtige Aufgabe zur weiteren Verbesserung<br />

und Professionalisierung der schulischen<br />

Arbeit verstan<strong>den</strong> und akzeptiert wird<br />

■ Schlussfolgerungen <strong>für</strong> die Entwicklung der eigenen<br />

diagnostischen Kompetenzen abzuleiten<br />

und die Aneignung der <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e pädagogische<br />

Diagnostik erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

zu unterstützen<br />

■ vorhan<strong>den</strong>e diagnostische Konzepte, Verfahren,<br />

Metho<strong>den</strong> und Instrumente auf ihre Relevanz<br />

und Anwendbarkeit im Kontext der Bemühungen<br />

um die <strong>in</strong>dividuelle Förderung aller<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler zu prüfen und entsprechend<br />

zu verändern<br />

■ mögliche Förderstrategien geme<strong>in</strong>sam auszuarbeiten<br />

und ihren Erfolg zu evaluieren<br />

■ Qualitätsstandards <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Lernberatung<br />

zu erarbeiten.<br />

Die Fortbildung kann <strong>in</strong> folgende Schwerpunkte gegliedert<br />

wer<strong>den</strong>:<br />

fortbildung 1: der rahmen <strong>für</strong> lernprozessdiagnostik<br />

Themen: Unterscheidung von Selektionsdiagnostik<br />

und Förderdiagnostik, Leistungen der Lernprozessdiagnostik<br />

<strong>für</strong> das pädagogischen handeln und die<br />

<strong>in</strong>dividuelle Förderung<br />

fortbildung 2: lernkompetenzentwicklung und<br />

<strong>in</strong>dividuelle entwicklungsstände<br />

Themen: Modell Entwicklung der Lernstrategien,<br />

typisierte <strong>in</strong>dividuelle Entwicklungsstände, fachspezifische<br />

Entwicklungsmodelle<br />

fortbildung 3: schritte und metho<strong>den</strong> der lernprozessdiagnostik<br />

Themen: Schritte der Lernprozessdiagnostik, Beobachtung,<br />

Gespräch, Analyse e<strong>in</strong>es handlungsprodukts,<br />

Darstellung des eigenen Unterrichtsskripts,<br />

hypothesenbildung, Formen der Dokumentation,<br />

<strong>in</strong>dividuelle Beratungsgespräche, Schüler-Lehrer-<br />

Eltern-Gespräche, ggf. Förderpläne<br />

fortbildung 4: geeignete schul<strong>in</strong>terne rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

Themen: Analyse der vorhan<strong>den</strong>en Ressourcen an<br />

Zeit, Raum und Form der Zusammenarbeit, Entwicklung<br />

von Vorschlägen zu <strong>den</strong> notwendigen Ressourcen,<br />

Entwicklung von Strategien zur schul<strong>in</strong>ternen<br />

Umsetzung der Förderdiagnostik.<br />

<strong>Lernen</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>GanzTag</strong><br />

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