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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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allgeme<strong>in</strong>e Persönlichkeitsent-<br />

wicklung<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsformen, Verläufe<br />

und Bandbreiten alterstypi scher<br />

und altersadäquater Entwick-<br />

lung<br />

abb. 4: entwicklungsbereiche<br />

fach-/lern bereichsspezifische<br />

entwicklung<br />

<strong>Lernen</strong>twicklungsmodelle, Mo-<br />

delle fachspezifischer Kompe-<br />

tenzentwicklung, Etappen und<br />

Bandbreiten des Kompetenzzu-<br />

wachses <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fach<br />

Die <strong>in</strong> diesem Schaubild dargestellten Entwicklungsbereiche<br />

stellen Modelle bzw. typisierte Entwicklungen<br />

dar. Sie dienen dem Verständnis tatsächlicher<br />

Entwicklungen der Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler, die davon natürlich stark abweichen können.<br />

Um <strong>den</strong> Entwicklungsstand von <strong>Lernen</strong><strong>den</strong> zu bestimmen,<br />

können allgeme<strong>in</strong>e Entwicklungen e<strong>in</strong>bezogen<br />

wer<strong>den</strong>. hierbei können auch Aspekte aus<br />

der so genannten K<strong>in</strong>d-Umfeld-Analyse e<strong>in</strong>fließen. 10<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist darauf zu achten, dass sich die Analyse<br />

der <strong>in</strong>dividuellen Lebens- und Lernsituation nicht<br />

<strong>in</strong> Details persönlicher Entwicklungen verliert, wie<br />

es bei manchen Fragebögen der Fall ist (vgl. z. B.<br />

Fragebogen zur Erhebung der Lernausgangslage <strong>in</strong><br />

Knauer 2005, S. 16–19). Von zentraler Bedeutung<br />

s<strong>in</strong>d die fachunabhängigen bzw. fachübergreifen<strong>den</strong><br />

Entwicklungen von Lernstrategien. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus ist e<strong>in</strong>e Orientierung an lernbereichsspezifischen,<br />

also fachbezogenen <strong>Lernen</strong>twicklungsmodellen<br />

unverzichtbar (vgl. Kretschmann 2004,<br />

S. 7 ff.), die an dieser Stelle jedoch nicht ausführlich<br />

erläutert wer<strong>den</strong> können. 11<br />

entwicklung von fachunabhängigen<br />

bzw. fachübergreifen<strong>den</strong> lernstrategien<br />

Typische Entwicklungsstände:<br />

I. Abhängigkeit von Instruktion und<br />

Fremdsteuerung<br />

II. Ger<strong>in</strong>ge Selbstständigkeit bei starker<br />

Abhängigkeit von der Fremdsteuerung<br />

III. Dom<strong>in</strong>anz der Selbststeuerung<br />

IV. Planvolles Zusammenspiel von<br />

Selbst- und Fremdsteuerung<br />

V. Reflexives Zusammenspiel von<br />

Selbst- und Fremdsteurung<br />

Hypothesen aufstellen<br />

Mit hilfe e<strong>in</strong>er hypothese über <strong>den</strong> Entwicklungsstand<br />

wer<strong>den</strong> die Annahmen, die Lehrende über<br />

das <strong>Lernen</strong> ihrer Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen haben,<br />

explizit gemacht. hierbei gilt es, die beobachteten<br />

und zum Teil dokumentierten Lernhandlungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des selbstgesteuerten <strong>Lernen</strong>s zu benennen.<br />

Fallbeispiel Fabian:<br />

Fabian hat große Schwierigkeiten, sich eigenständig<br />

mit Inhalten ause<strong>in</strong>ander zu setzen und ist auf<br />

klare Anforderungen und Orientierung über mögliche<br />

Lernwege angewiesen. Er weiß nicht wie er <strong>den</strong><br />

Inhalt von Texten wiedergeben soll. Mit Textaufgaben<br />

hat er auch große Schwierigkeiten, er muss<br />

gesagt bekommen, was er tun soll und vergisst immer,<br />

das Ergebnis zu kontrollieren. Außerdem fällt<br />

es ihm schwer, die Qualität se<strong>in</strong>er Beiträge und<br />

Lernergebnisse selbst e<strong>in</strong>zuschätzen, er f<strong>in</strong>det sie<br />

immer gut. Se<strong>in</strong>e Mitarbeit schwankt – eher nach<br />

Tagesform als nach Fach –, er reagiert jedoch stark<br />

auf Lob. In Phasen selbstständiger Arbeit sitzt er<br />

lange sche<strong>in</strong>bar untätig herum und wartet darauf,<br />

dass ihm jemand hilft.<br />

10 | Die K<strong>in</strong>d-Umfeld-Analyse stellt e<strong>in</strong>e umfangreiche Beobachtungsform dar und kann zu e<strong>in</strong>er systemischen Sicht auf <strong>Lernen</strong>de und somit zu e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>dividuellen Förderplanung beitragen (vgl. z. B. Freitag 2004 und carle 2001).<br />

11 | Für das Fach Deutsch gibt es bspw. das Marburger Rechtsschreibtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g und die hamburger Schreibprobe (hSP), vgl. z. B. Wehrhahn 2005, S. 19)<br />

<strong>Lernen</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>GanzTag</strong><br />

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