Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW
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modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />
■ die <strong>für</strong> die <strong>in</strong>dividuelle Förderung erforderlichen<br />
handlungskompetenzen aneignen und vervollkommnen,<br />
■ veränderte und erweiterte Anforderungen an<br />
die Lehrerrolle verstehen und im eigenen Lehrerhandeln<br />
verwirklichen: vom Lehren<strong>den</strong> zum<br />
Lerncoach und Lernbegleiter,<br />
■ e<strong>in</strong>e kompetenzorientierte Lehr-Lern-Planung<br />
und Leistungsermittlung vornehmen und <strong>in</strong> der<br />
Schule durchsetzen helfen,<br />
■ e<strong>in</strong>e effektive Zusammenarbeit im Lehrerteam<br />
und mit außerschulischen Partnern organisieren<br />
und die Eltern als Partner der <strong>Lernen</strong>twicklung<br />
ihrer K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>beziehen,<br />
■ sich e<strong>in</strong>e reformorientierte Grundhaltung und<br />
Innovationsbereitschaft bewahren und zur Entwicklung<br />
der Lern- und Schulkultur e<strong>in</strong>setzen.<br />
Diese Anforderungen wer<strong>den</strong> im Folgen<strong>den</strong> näher<br />
erläutert.<br />
■ Akzeptanz der Heterogenität der <strong>Lernen</strong><strong>den</strong> und<br />
Bereitschaft zur Förderung jedes K<strong>in</strong>des und jedes<br />
Jugendlichen<br />
Der Wunsch nach homogenisierung ist zum Leitbild<br />
vieler Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer gewor<strong>den</strong> und<br />
bestimmt auch deren Umgang mit heterogenität<br />
im Unterricht. Zeitweiliges differenziertes Vorgehen<br />
soll deshalb oft vor allem die Voraussetzungen<br />
da<strong>für</strong> schaffen, möglichst schnell wieder zum e<strong>in</strong>heitlich<br />
gestalteten Lernprozess, zu <strong>den</strong> von der<br />
Lehrkraft vorgeschriebenen Lernwegen zurückzukehren.<br />
Entwicklungswirksame <strong>in</strong>dividuelle Förderung<br />
schließt geme<strong>in</strong>same und e<strong>in</strong>heitliche Lernwege<br />
nicht aus, wenn berücksichtigt wird, dass<br />
sich auch dabei <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong>dividuell vollzieht und die<br />
<strong>Lernen</strong><strong>den</strong> sich mit ihren Stärken und Schwächen<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen. heterogenität muss ke<strong>in</strong> Nachteil se<strong>in</strong>,<br />
sondern kann kollektive Lernprozesse qualitativ<br />
bereichern.<br />
Mit der Bereitschaft zur entwicklungsfördern<strong>den</strong><br />
Nutzung der heterogenität verb<strong>in</strong>det sich auch die<br />
E<strong>in</strong>stellung zur Entwicklungsfähigkeit jedes K<strong>in</strong>des<br />
und Jugendlichen, die akzeptiert, dass hierbei<br />
deutliche Unterschiede <strong>in</strong> <strong>den</strong> Voraussetzungen,<br />
Möglichkeiten und im Niveau schulischen <strong>Lernen</strong>s<br />
bestehen können. Diese Unterschiede def<strong>in</strong>ieren<br />
allerd<strong>in</strong>gs ke<strong>in</strong>en defizitären Entwicklungszustand<br />
zu e<strong>in</strong>er curricular oder anderweitig def<strong>in</strong>ierten<br />
Norm (Bildungsstandard), sondern s<strong>in</strong>d als zeitweiliger<br />
Stand <strong>in</strong> der <strong>in</strong>dividuellen Entwicklung anzusehen,<br />
an <strong>den</strong> es anzuknüpfen gilt, und begrün<strong>den</strong><br />
die Notwendigkeit <strong>in</strong>dividueller Förderung.<br />
■ Ause<strong>in</strong>andersetzung mit <strong>den</strong> „subjektiven Theorien“<br />
über Unterricht<br />
Als e<strong>in</strong>e weitere wichtige Anforderung an die Professionalität<br />
der Lehrkräfte erweist sich die Bereitschaft,<br />
traditionelle Schul- und Unterrichtskonzepte<br />
auf <strong>den</strong> Prüfstand zu stellen und mit Blick auf die<br />
vielfältigen Erfordernisse der erforderlichen Reform<br />
der Lernkultur schrittweise und zielgerichtet zu<br />
ver ändern. Bed<strong>in</strong>gung ist da<strong>für</strong>, die ver<strong>in</strong>nerlichten<br />
Qualitätsmerkmale pädagogischen handelns, die<br />
so genannten „<strong>in</strong>neren Skripte“ oder „subjektiven<br />
Theorien“ kritisch zu prüfen und, falls erforderlich,<br />
zu verändern. Das kann z. B. auch bedeuten, <strong>den</strong><br />
eigenen Unterricht <strong>für</strong> hospitationen durch die Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen zu öffnen, auch bei anderen<br />
Lehrkräften zu hospitieren, die eigenen Auffassungen<br />
zu <strong>den</strong> Merkmalen e<strong>in</strong>es guten Unterrichts<br />
zur Diskussion zu stellen, sich an fächerübergreifen<strong>den</strong><br />
Projekten zu beteiligen u. v. m. E<strong>in</strong> Kollegium<br />
wird diesen Aufwand nur <strong>in</strong> Kauf nehmen, wenn<br />
der Gew<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er veränderten Schul- und Lernkultur<br />
<strong>für</strong> alle deutlich ist.<br />
■ Professionelle Kompetenzen zur <strong>in</strong>dividuellen<br />
Förderung und kompetenzorientierte Lehr-Lernplanung<br />
Die Planung und Realisierung von Maßnahmen und<br />
Konzepten zur zielgerichteten und systematischen<br />
Förderung der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler verlangt<br />
vor allem<br />
■ diagnostische Kompetenzen (vgl. Bauste<strong>in</strong> Pädagogisch<br />
diagnostizieren und <strong>Lernen</strong>de beraten<br />
),