Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW
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dualisierender Unterrichtsphasen beitragen. Das<br />
Aus maß der Anforderungen an die Fähigkeit zur<br />
Selbste<strong>in</strong>schätzung und die Unterrichtsgestaltung<br />
hängt vom E<strong>in</strong>satz ab und kann deshalb vom Lehrer<br />
gesteuert wer<strong>den</strong>. Insofern kann man sie auch<br />
der Ebene c zuordnen. Die Gefahr e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>seitigen<br />
Unterrichtsgestaltung besteht dann, wenn durch<br />
die Komb<strong>in</strong>ation von Kompetenzraster und Aufgabenpaketen<br />
die Schüler immer nur <strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelarbeit<br />
Aufgaben abarbeiten.<br />
lernjournal und lerntagebuch dienen der Förderung<br />
von Selbstregulationskompetenzen (vgl. Perels/Schmitz/Bruder<br />
2003, S. 23 und Uerd<strong>in</strong>gen<br />
2002, S. 43). Ausschnitte oder auch vollständige<br />
Instrumente zur Selbstbeobachtung und Selbstbeurteilung<br />
können hier ohne weiteres e<strong>in</strong>fließen.<br />
E<strong>in</strong> solches Journal oder Tagebuch zu führen setzt<br />
sowohl e<strong>in</strong>e gewisse Bereitschaft zur Reflexion<br />
voraus, als auch die Bereitschaft, umfangreiche<br />
schriftliche Aufzeichnungen anzufertigen und mit<br />
dem Lehrer ggf. darüber zu sprechen. Mit Lernjournal<br />
und Lerntagebuch wird e<strong>in</strong>e Art „Lerngeschichte“<br />
(vgl. Wildt 2005, S. 54) konstruiert und Informationen<br />
über<br />
■ die Wirkung eigener Anstrengungen,<br />
■ das Beherrschen effizienter Arbeitstechniken<br />
bzw. (metakognitiver) Lernstrategien und<br />
■ situations- und aufgabengerechte Anwendung<br />
von Regeln, Fakten, prozedualem Wissen etc.<br />
dokumentiert (vgl. Jürgens 2005, S. 10).<br />
E<strong>in</strong>e Niederschrift der Gedanken kann im Lernprozess<br />
s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong> und mehr oder weniger strukturiert<br />
erfolgen. Lernjournal und Lerntagebuch stel len<br />
e<strong>in</strong>e „externe Strukturierungshilfe <strong>für</strong> das eige ne<br />
<strong>Lernen</strong> dar und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Erhebungsmetho de und<br />
metakognitive Lernhilfe, ..., weil sie zur Reflexion,<br />
Optimierung und Korrektur des eigenen Ler nens<br />
anregen“ (vgl. Spörer/Brunste<strong>in</strong> 2006, S. 155). Ruf<br />
und Gall<strong>in</strong> sprechen vom „dialogischen <strong>Lernen</strong>“<br />
(vgl. Ruf/Gall<strong>in</strong> 1998 und Ruf 2006) und schlagen<br />
das Arbeiten mit Journalen und „Reisetagebü-<br />
chern“ vor (vgl. Gall<strong>in</strong>/Ruf 1994). Je nach Altersstufe<br />
der Schüler empfiehlt es sich, gewisse Strukturierungshilfen<br />
vorzugeben. Diese sollten jedoch nicht<br />
als Vorgriff des F<strong>in</strong><strong>den</strong>s eigener oder klassen<strong>in</strong>tern<br />
verabredeter Ordnungsaspekte verstan<strong>den</strong> wer<strong>den</strong><br />
(Jürgens 2005, S. 10). (M75, M76, M77)<br />
Im Rahmen des Verbundprojektes „Weiterbildungspass<br />
mit Zertifizierung <strong>in</strong>formellen <strong>Lernen</strong>s“ als Teil<br />
des Modellversuchsprogramms „Lebenslanges <strong>Lernen</strong>“<br />
wurde e<strong>in</strong>e „Profilpass <strong>für</strong> junge Menschen“<br />
entwickelt, welcher zur Reflexion über eigenen<br />
Stärken und Ziele dienen sowie zum Sammeln entsprechender<br />
Nachweise anregen kann (vgl. www.<br />
profilpass.de). Der Profilpass erzielt dann se<strong>in</strong>e<br />
Wirkung auf <strong>für</strong> fachspezifische Lernprozesse,<br />
wenn er mehrmals während der Schullaufbahn e<strong>in</strong>gesetzt<br />
wird und <strong>in</strong> der <strong>in</strong>dividuellen Schülerberatung<br />
(vgl. Bauste<strong>in</strong> Lernprozessdiagnostik) herangezogen<br />
wird.<br />
Kommentar zum E<strong>in</strong>satz<br />
Viele Diagnoseverfahren liefern entweder wenige<br />
aber präzise oder breite, aber ungenaue Informationen.<br />
Mit Lernjournal und Lerntagebuch kann<br />
e<strong>in</strong>e bessere Ausbalancierung gel<strong>in</strong>gen (vgl. Jürgens<br />
2005, S. 11), was <strong>in</strong> der Regel zu günstigen<br />
Motivations- und Leistungseffekten führt. Selbst<br />
kle<strong>in</strong>ste, <strong>in</strong> Form von Zensuren nicht abbildbare<br />
Lern- und Leis tungsfortschritte wer<strong>den</strong> dokumentiert<br />
und positiv bewertet. Empirische Befunde zum<br />
schulischen Selbstkonzept von Schüler<strong>in</strong>nen und<br />
Schülern belegen <strong>den</strong> E<strong>in</strong>fluss der <strong>in</strong>dividuellen<br />
Bezugsnorm, die sowohl auf die Fähigkeits- bzw.<br />
Leistungs- als auch auf das generelle Selbstkonzept<br />
positiv e<strong>in</strong>wirkt (vgl. Oerter/Montada 1995, S.<br />
386 f.). Diese Effekte zu nutzen, ohne gleichzeitig<br />
die Jahrgangsziele (sachliche Bezugsnorm) zu vernachlässigen,<br />
ist Aufgabe und Ziel pädagogisch<br />
s<strong>in</strong>nvoller Leistungsbeurteilung und dient e<strong>in</strong>er<br />
rücksichtsvollen Leistungser-ziehung (vgl. Jürgens<br />
2005, S. 12).<br />
2 | diese wer<strong>den</strong> im Lernbüro tra<strong>in</strong>iert; daneben gibt es Projektunterricht (Thematisierung fächerübergreifender Zusammenhänge; jeweils hat e<strong>in</strong> Fach<br />
die leitende Rolle) und Werkstätten (praxisorientiertes <strong>Lernen</strong>, auch mit Sozialpädagogen und honorarkräften). Neben Sprachübungen <strong>in</strong> Englisch<br />
wer<strong>den</strong> von Zeit zu Zeit Themenkreise angeboten; e<strong>in</strong> bestimmtes Thema wird angerissen und fachlich diskutiert (vgl. hagener 07, S. 12f.).<br />
3 | Zu Beg<strong>in</strong>n des Jahrgangs 5 wer<strong>den</strong> E<strong>in</strong>stufungstests durchgeführt, die Antwort auf die Frage geben sollen, was der Schüler bereits kann. Die Ergebnisse<br />
wer<strong>den</strong> <strong>in</strong> Kompetenzraster e<strong>in</strong>getragen.<br />
<strong>Lernen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>GanzTag</strong><br />
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