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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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dessen verschie<strong>den</strong>e Verhaltensweisen erprobt<br />

wer<strong>den</strong> können.“ 3<br />

Primär geht es darum, die Interaktionen <strong>in</strong> der Klasse<br />

zur Förderung von Kommunikation und Kooperation<br />

zu nutzen. Das ist nicht nur effizienter als<br />

zusätzliche Maßnahmen sozialen <strong>Lernen</strong>s, sondern<br />

auch, wie die Lernforschung gezeigt hat, effektiver:<br />

Methodische und soziale Kompetenzen wer<strong>den</strong> im<br />

Kontext des (Fach-)Unterrichts wirksam erworben.<br />

Es wer<strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>e Möglichkeiten gezeigt, Kooperation<br />

und Kommunikation <strong>in</strong> <strong>den</strong> alltäglichen<br />

Interaktionsprozessen <strong>in</strong>tegriert zu fördern und<br />

da mit Vertrauen, Respekt und Verantwortung aufzubauen.<br />

selbstregulationspotentiale der lerngruppen<br />

nutzen<br />

Gruppen Gleichaltriger bee<strong>in</strong>flussen das Verhalten<br />

ihrer Mitglieder und fördern Anpassung, die Bereitschaft<br />

zur hilfe und zur Unterstützung. Dies erfolgt<br />

<strong>in</strong> Aushandlungsprozessen <strong>in</strong>nerhalb der Gruppe,<br />

<strong>in</strong> <strong>den</strong>en die e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>der und Jugendlichen lernen,<br />

andere Perspektiven wahrzunehmen und über<br />

die eigenen nachzu<strong>den</strong>ken, sich auch argumentativ<br />

zu behaupten, Regeln auszuhandeln und ihre E<strong>in</strong>haltung<br />

e<strong>in</strong>zufordern, sich e<strong>in</strong>zuordnen u. a. über<br />

diese Potentiale zur Verhaltensregulierung verfügen<br />

auch Klassen und Lerngruppen, Gruppen also,<br />

die ke<strong>in</strong>e freiwilligen Verbände darstellen. Sie können<br />

zur Verhaltensregulierung beitragen, wenn sie<br />

explizit diese Aufgabe und <strong>den</strong> notwendigen Platz<br />

im Schulalltag erhalten, z. B. durch <strong>den</strong> „Klassenrat“.<br />

Von außen benötigen sie klare Orientierungen<br />

<strong>für</strong> ihr Verhalten, also Regeln, Sanktionen, Anreize.<br />

maßnahmen auf allen ebenen e<strong>in</strong>er schule<br />

e<strong>in</strong>führen<br />

Die Schule kann schon mit ihrer <strong>in</strong>neren Organisation<br />

das Verhalten bee<strong>in</strong>flussen. Man kann die<br />

Schule unter dem Gesichtspunkt der Organisation<br />

<strong>in</strong> drei Ebenen untergliedern:<br />

■ die <strong>in</strong>dividuelle Ebene von Lehrern und Schülern,<br />

3 | Faller/Kneip, handbuch <strong>für</strong> Buddy-Tra<strong>in</strong>er, Düsseldorf<br />

■ die Ebene der e<strong>in</strong>zelnen Klasse und<br />

■ die Ebene der ganzen Schule.<br />

Der e<strong>in</strong>zelne Schüler/die e<strong>in</strong>zelne Schüler<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Organisationse<strong>in</strong>heit – die<br />

Klasse, zu der er/sie gehört, wie auch e<strong>in</strong>e Lehrperson<br />

<strong>in</strong>s Jahrgangs- oder Fachteam. Der E<strong>in</strong>zelne<br />

bee<strong>in</strong>flusst die Interaktionen und damit das Klima<br />

dieser Organisationse<strong>in</strong>heit, ihre Regeln und <strong>in</strong>formellen<br />

Werte, umgekehrt setzt diese Organisationse<strong>in</strong>heit<br />

aber <strong>den</strong> Rahmen <strong>für</strong> das handeln des<br />

E<strong>in</strong>zelnen.<br />

Die e<strong>in</strong>zelne Klasse wiederum ist e<strong>in</strong>gebun<strong>den</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e größere E<strong>in</strong>heit. Das kann der Jahrgang se<strong>in</strong><br />

oder die ganze Schule. Auch zwischen diesen bei<strong>den</strong><br />

Ebenen f<strong>in</strong><strong>den</strong> wechselseitige Bee<strong>in</strong>flussungsprozesse<br />

statt, die Auswirkungen auf das handeln<br />

des E<strong>in</strong>zelnen haben. Dabei setzt die Schule <strong>den</strong><br />

Rahmen <strong>für</strong> das handeln <strong>in</strong> der Klasse, z. B. durch<br />

ihr Leitbild, die Gremien u. a.<br />

Mit der <strong>in</strong>neren Organisation kann gezielt <strong>in</strong>dividuelles<br />

Verhalten bee<strong>in</strong>flusst wer<strong>den</strong>, wenn auf <strong>den</strong><br />

verschie<strong>den</strong>en Ebenen adäquate Maßnahmen etabliert<br />

wer<strong>den</strong>, die so <strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander greifen, dass sie<br />

sich wechselseitig ergänzen, stützen und ggf. verstärken.<br />

maßnahmen zur verhaltensorientierung, selbstorganisation<br />

und zum erwerb sozialen lernens<br />

<strong>in</strong>stallieren<br />

Auf <strong>den</strong> drei Ebenen müssen solche Maßnahmen<br />

e<strong>in</strong>gerichtet wer<strong>den</strong>, die unterschiedliche Aufgaben<br />

haben: Zum e<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d klare Orientierungen als<br />

Rahmen <strong>für</strong> das eigene handeln notwendig – dies<br />

gilt <strong>für</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Schüler genauso wie <strong>für</strong> Lerngruppen.<br />

Zweitens muss, wie oben schon ausführlich<br />

erläutert, die Selbstorganisation der Gruppen<br />

gestärkt wer<strong>den</strong>, weil diese verhaltensregulierend<br />

auf <strong>den</strong> E<strong>in</strong>zelnen e<strong>in</strong>wirken. Dies hat e<strong>in</strong>e enorme<br />

Entlastungsfunktion. Drittens muss es möglich<br />

se<strong>in</strong>, soziales Verhalten auch zu erlernen, weil soziales<br />

Verhalten von kognitiven Orientierungen<br />

bee<strong>in</strong>flusst wird. Strafen können zur Vermeidung,<br />

nicht aber zum Aufbau neuen Verhaltens führen.<br />

<strong>Lernen</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>den</strong> <strong>GanzTag</strong><br />

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