Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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24 modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen Wenn konsequent davon ausgegangen wird, dass ■ Wissen von den Schülern erworben, entdeckt, transformiert und erweitert wird, ■ Schüler aktiv ihr eigenes Lernen gestalten müssen, wenn sie flexible strukturiertes Wissen anwenden sollen, ■ Bildung ein sozialer Prozess ist, der nicht ohne die Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen erfolgreich sein kann, ■ Lehrenden sich zugleich auch immer als Lernende verstehen sollten, dann führt dies zu deutlichen Konsequenzen für schulisches handeln von Lehrerinnen und Lehrern, die gut unter dem Begriff „Lerncoach“ subsumiert werden können. Aus Lehrkräften werden coaches. Sie bereiten Unterricht und freie Arbeitsphasen vor und nach, führen Gespräche zur Reflexion abgelaufener und zur Projektion neuer Lernprozesse, geben hinweise und Anregungen. Die zunehmend offenen Unterrichtsformen verlangen Auseinandersetzungen und entsprechende individuelle Vereinbarungen. Ein „coach“ fordert und fördert die Lernenden bei der eigenständigen Entwicklung ihrer handlungskompetenz. Er stellt jene Fragen, die die Lernenden sich mit der Zeit selber stellen und gibt – im besten Sinne von Montessori – hilfe zur Selbsthilfe. Eine solche individuelle Kompetenzförderung braucht Teamarbeit – auch in dieser hinsicht wird sich die Lehrerrolle verändern – und den Austausch der Schüler miteinander, aber auch einen coach, der ihnen hilft zielgerichtet und systematisch zu lernen. ■ Bereitschaft und Kompetenz zur konstruktiven Zusammenarbeit mit Eltern und weiteren Kooperationspartnern Bekanntlich erfolgt Lernen nicht isoliert nur im schulischen Rahmen, sondern auch außerhalb von Schule und häufig an Inhalten für die bisher in der halbtagsschule ungenügend Raum gegeben wurde, die aber für die Förderung aller Dimensionen der Lernkompetenz wichtig sind. Zentral ist hierfür die Einsicht, dass Lernprozesse in formellen Kon- 22 | vgl. das Fortbildungsmodul „Erweiterte Lernangebote an Ganztagsschulen“ (www.ganztag-blk.de) texten wie dem Fachunterricht auf solche in informellen Kontexten wie der Familie, den Medien, den Gleichaltrigengruppen, Vereinen u. a. angewiesen sind 22 . Eine Einbeziehung setzt allerdings bei den Lehrkräften die Bereitschaft und auch die Kompetenz zur konstruktiven Zusammenarbeit mit diesen Personen und Einrichtungen voraus, was unter Umständen auch deren Instruktion und Befähigung zur Unterstützung individueller Lernprozesse einschließt und nicht auf Information und Absprache reduziert werden darf. Die individuelle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen kann letztlich nur erfolgreich gefördert werden, wenn Eltern und außerschulische Partner über die Ziele und das Vorgehen der Schule sehr genau informiert sind, die pädagogischen Konzepte verstehen und nachvollziehen und ihre eigenen Möglichkeiten als Lernpartner einschätzen und ausschöpfen können. 5. zusammenfassung: IndIvIduelle förderung als kernaufgabe der scHule In den vorangegangenen beiden Kapiteln wurden wichtige Rahmenbedingungen in der Schule und auf Seiten der Lehrkräfte selbst für die Entwicklung eines Unterrichts, dessen Grundprinzip die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler ist, beschrieben. Um die Vielfalt dieser Bedingungen in eine Ordnung zu bringen und es den schulinternen Steuergruppen und Jahrgangsteams zu erleichtern, unterschiedliche Ansätze und Maßnahmen zur Unterrichts- und Schulentwicklung im Blick auf die individuelle Förderung bündeln zu können, werden sie im folgenden Schaubild zusammen geführt. Das Ordnungsprinzip für die Rahmenbedingungen bilden die im Orientierungsrahmen Schulqualität dargestellten Qualitätsbereichen der Schule.
lehrerprofessionalität ■ diagnostische Kompetenz ■ veränderte Lehrerrolle erfolge und ergebnisse der schule schulkultur und lernkultur ■ Vertrauen – Respekt – Verantwortung ■ Heterogenität und Vielfalt als Chance ■ Partizipation von Schülern und Eltern ■ Unterricht mit individualisierten Angeboten ■ Arbeit mit Logbüchern/Lernplanern ■ Kompetenzraster ■ Pädagogisch diagnostizieren und beraten ziele und strategien der Qualitätsentwicklung ■ Wirksamkeit überprüfen schaubild: individuelle förderung als kernaufgabe der schule schulmanagement ■ Zusammenarbeit der Pädagogen innerhalb der Schule ■ Kooperation und Koordination in der Arbeit mit außerschulischen Partnern ■ Fach- und jahrgangsübergreifendes lernen organisieren ■ Zeitstruktur und Raumkonzept entwickeln und umsetzen Lernen für den GanzTag 25
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