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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />

bauste<strong>in</strong>: lernprozesse pädagogisch diagnostizieren und lernende beraten<br />

1. zIele<br />

Multiplikatoren, Lehrkräfte, Sozialpädagogen, Erzieher<br />

und weitere an schulischen Lernprozessen<br />

beteiligte Personen<br />

■ verstehen, dass pädagogische Diagnose- und<br />

Beratungskompetenz als Basisqualifikation<br />

von allen Lehrkräften gleichermaßen benötigt<br />

wird,<br />

■ berücksichtigen, dass e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Förderung<br />

der Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler, die <strong>in</strong><br />

zunehmendem Maße <strong>in</strong> selbst gesteuerten<br />

Lernprozessen erfolgen soll, dem <strong>in</strong>dividuellen<br />

Entwicklungsstand entsprechende Lernangebote<br />

und -anforderungen sowie differenzierte<br />

Beratung und Unterstützung bei der Reflexion,<br />

Analyse und Gestaltung der eigenen Lernprozesse<br />

benötigt,<br />

■ kennen Konzepte und Instrumente zur pädagogischen<br />

Diagnose der Lernprozesse und Lernergebnisse<br />

von Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler und<br />

können sie nutzen,<br />

■ verstehen Beratung als Teil des diagnostischen<br />

Prozesses mit dem Ziel<br />

> <strong>den</strong> jeweiligen Lernstand im Dialog mit der<br />

Schüler<strong>in</strong> und dem Schüler zu reflektieren und<br />

zu ermitteln,<br />

> <strong>den</strong> jeweils nächsten Schritt im Lernprozess<br />

zu beraten, <strong>in</strong>haltlich, methodisch, organisatorisch<br />

e<strong>in</strong>zugrenzen und Verabredungen zur Umsetzung<br />

zu treffen,<br />

> e<strong>in</strong>e wertschätzende Beratungsatmosphäre<br />

zu schaffen, so dass auf der Basis von Dialog<br />

und Reflexion verabredete und e<strong>in</strong>geleitete<br />

Schritte (weiter-) entwickelt wer<strong>den</strong> können,<br />

> die Qualität der Lernergebnisse und <strong>den</strong> Zugew<strong>in</strong>n<br />

an <strong>in</strong>dividueller Kompetenz feststellen<br />

zu können.<br />

2. InHalt<br />

Der Begriff Diagnostik bezeichnet <strong>in</strong> der mediz<strong>in</strong>ischen<br />

und psychologischen Fachsprache „die<br />

Fähigkeit und Lehre, Krankheiten zu erkennen“<br />

(DUDEN. Fremdwörterbuch 2005, S. 227). Im pädagogischen<br />

Kontext geht es um Prozesse des Erkennens,<br />

Unterschei<strong>den</strong>s und Beurteilens von Lernproblemen<br />

und um Entscheidungen über wirksame<br />

Maßnahmen. Im Schulalltag entstehen Diagnosen<br />

überwiegend e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> die Unterrichtstätigkeit.<br />

Es wendet sich also nicht e<strong>in</strong> Spezialist<br />

mit entsprechen<strong>den</strong> Verfahren und Instrumenten<br />

e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>d ohne Zeitdruck zu, sammelt<br />

gezielt vielfältige Informationen, wertet diese<br />

sorgfältig aus und plant daraufh<strong>in</strong> entsprechende<br />

Maßnahmen – sondern e<strong>in</strong>e Vielzahl diagnostischer<br />

Entscheidungen wird handlungsbegleitend<br />

im Zuge der Unterrichtsgestaltung getroffen, an<br />

die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler rückgemeldet und<br />

mit weiteren Lern- oder übungsaufträgen versehen<br />

(vgl. horstkemper 2004, S. 204). Diagnostik<br />

ist damit „e<strong>in</strong>e Aufgabe neben vielen anderen im<br />

pädagogischen handlungsfeld – allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e <strong>für</strong><br />

die Steuerung des Lehr-Lern-Prozesses besonders<br />

bedeutsame“ (ebd., S. 204). In Bezug auf <strong>den</strong> Anspruch<br />

der <strong>in</strong>dividuellen Förderung kommt ihr e<strong>in</strong>e<br />

Schlüsselfunktion zu.<br />

Im Folgen<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> Funktionen und Formen pädagogischer<br />

Diagnostik unterschie<strong>den</strong> (Kapitel<br />

2.1), Entwicklungswege und typische Entwicklungsstände<br />

beim selbstgesteuerten <strong>Lernen</strong> aufgezeigt<br />

(Kapitel 2.2) sowie Schritte und Metho<strong>den</strong> der<br />

Lernprozessdiagnostik dargestellt (Kapitel 2.3). Abschließend<br />

wer<strong>den</strong> Vorschläge <strong>für</strong> Fortbildungen<br />

entwickelt (Kapitel 3).<br />

Es geht <strong>in</strong> diesem Bauste<strong>in</strong> um die Diagnostik des<br />

selbstgesteuerten <strong>Lernen</strong>s, zum e<strong>in</strong>en weil dieses<br />

<strong>den</strong> strategischen E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die praktische Realisierung<br />

der <strong>in</strong>dividuellen Förderung darstellt, zum<br />

anderen weil <strong>in</strong> fachspezifischen Lernprozessen<br />

immer auf die übergreifen<strong>den</strong> Lernstrategien zurückgegriffen<br />

wird. Deshalb können die jeweiligen

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