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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />

Die Entwicklung eigener Ziele, die eigenständige<br />

Planung, die Präsentation und Reflexion der Lernergebnisse<br />

s<strong>in</strong>d die zentralen Aufgaben, an <strong>den</strong>en<br />

die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler Partizipation im Unterricht<br />

lernen und praktizieren können. Sie s<strong>in</strong>d<br />

gleichsam die Motoren, die die eigene Aktivität<br />

beim <strong>Lernen</strong> immer neu anspr<strong>in</strong>gen lassen und helfen,<br />

die bekannte – und langjährig erlernte – Konsumhaltung<br />

beim <strong>Lernen</strong> abzubauen. Lernplaner/<br />

Logbücher, Entwicklungs- und Präsentationsportfolios,<br />

Lerntagebücher, kooperative Lernformen<br />

s<strong>in</strong>d Instrumente und Metho<strong>den</strong>, mit <strong>den</strong>en die Aktivität<br />

der Schüler beim <strong>Lernen</strong> angeregt wird.<br />

Die reflexion der Lernergebnisse zielt darauf ab,<br />

Strategien <strong>für</strong> die Zukunft zu entwickeln. Zunächst<br />

wird das Ergebnis geprüft und mit <strong>den</strong> gegebenen<br />

Anforderungen und <strong>den</strong> eigenen Zielen verglichen<br />

und bewertet. Reflektiert wer<strong>den</strong> kann aber auch<br />

das eigene Vorgehen, die Anwendung schon verfügbaren<br />

Wissens, die Zusammenarbeit mit anderen<br />

usw. E<strong>in</strong> Schüler kann sich se<strong>in</strong>e Erfolge bewusst<br />

machen und damit se<strong>in</strong>e überzeugung, selbst etwas<br />

leisten zu können, weiter stärken. Der Schüler<br />

betätigt sich <strong>in</strong> der Reflexion – um e<strong>in</strong>e Metapher<br />

von Andreas Müller zu benutzen – als „Spion<br />

<strong>in</strong> eigener Sache“: Er ist aktiv mit dem Ziel, se<strong>in</strong><br />

<strong>Lernen</strong> zu verbessern. Reflexion kann man lernen:<br />

Im Unterricht können Phasen zur Reflexion e<strong>in</strong>geplant<br />

wer<strong>den</strong>; mit hilfe von checklisten, Beobachtungsbögen,<br />

dem Lerntagebuch oder der Auswahl<br />

guter Arbeiten <strong>für</strong> das Portfolio wird diese Phase<br />

vorbereitet und gestaltet. Im Logbuch/Lernplaner<br />

kann die Bewertung des <strong>Lernen</strong>s über e<strong>in</strong>en Zeitabschnitt<br />

dokumentiert wer<strong>den</strong>.<br />

zusammenfassung: Selbst gesteuertes <strong>Lernen</strong><br />

wird <strong>in</strong> <strong>in</strong>dividualisierten Lernphasen realisiert.<br />

Dort wen<strong>den</strong> die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler die<br />

Stra tegien an, die sie <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e erfolgreiche Selbststeuerung<br />

benötigen. Die <strong>in</strong>dividualisieren<strong>den</strong><br />

Lern phasen können nach dem Modell der handlungsregulation<br />

strukturiert wer<strong>den</strong>.<br />

2.2 Planung und organisation der <strong>in</strong>dividuellen<br />

förderung<br />

Individuelle Förderung wird traditionell <strong>für</strong> besonders<br />

begabte und lernschwache Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler praktiziert. Da<strong>für</strong> wur<strong>den</strong> besondere Instrumente,<br />

wie z. B. der <strong>in</strong>dividuelle Förderplan und<br />

spe zifische Differenzierungsformen entwickelt.<br />

Die se Instrumente s<strong>in</strong>d auf die <strong>in</strong>dividuelle Förderung<br />

aller Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler nicht e<strong>in</strong>fach<br />

übertragbar. Denn abgesehen von <strong>den</strong> oben beschriebenen<br />

Schwächen solcher Förderpläne kann<br />

e<strong>in</strong>e Lehrkraft oder e<strong>in</strong> Lehrkräfteteam nicht <strong>für</strong><br />

alle Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler Förderpläne schreiben<br />

und beachten. Im Folgen<strong>den</strong> wird deshalb e<strong>in</strong><br />

Rahmenmodell <strong>für</strong> <strong>den</strong> Regelunterricht vorgestellt,<br />

das beim Kern selbst gesteuerten <strong>Lernen</strong>s ansetzt.<br />

Es bezieht die Instrumente <strong>für</strong> die Planung und<br />

Auswertung des Regelunterrichts e<strong>in</strong> und verb<strong>in</strong>det<br />

sie mit <strong>den</strong>en zur Förderung selbst gesteuerten<br />

<strong>Lernen</strong>s ( vgl. Abb. 2).<br />

Im Mittelpunkt stehen die zentralen Steuerungs<strong>in</strong>strumente<br />

<strong>für</strong> das <strong>in</strong>dividuelle <strong>Lernen</strong>: Logbücher/<br />

Lernplaner (zentral <strong>für</strong> die Aufgabe der Förderung<br />

selbst gesteuerten <strong>Lernen</strong>s), Kompetenzraster (zentral<br />

<strong>für</strong> die Standardorientierung des Unterrichts im<br />

Blick auf Planung, Steuerung, Selbste<strong>in</strong>schätzung<br />

und Leistungsbewertung), pädagogische Diagnose<br />

und Beratung ( als „Monitor<strong>in</strong>g“ und Grundlage<br />

<strong>für</strong> pädagogische handlungskonsequenzen). Der<br />

E<strong>in</strong> satz ist angewiesen auf Phasen der Individualisierung<br />

im Unterricht durch unterschiedliche Lernangebote,<br />

die allen Schülern e<strong>in</strong>en Zugang ermöglichen<br />

und e<strong>in</strong>e herausforderung <strong>für</strong> das <strong>Lernen</strong><br />

darstellen müssen.<br />

Diese Instrumente fußen auf Formen und Inhalten<br />

schul<strong>in</strong>terner Abstimmung (schul<strong>in</strong>terne curricula<br />

u. a.), die sich <strong>in</strong> <strong>den</strong> Schulen durchzusetzen beg<strong>in</strong>nen<br />

und auf <strong>den</strong> <strong>in</strong>haltlichen Vorgaben – Rahmenlehrplänen<br />

und Bildungsstandards – basieren.

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