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Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW

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modul 08 | Individuelle Förderung – Chancen, Möglichkeiten, Anforderungen<br />

Diese Beschreibung der übergreifen<strong>den</strong> Lernkompetenzen<br />

des Schülers Fabian verdeutlicht, dass er<br />

sich laut der oben erläuterten Entwicklungsstufen<br />

auf der ersten Stufe („Abhängigkeit von Instruktion<br />

und Fremdregulation“) bef<strong>in</strong><strong>den</strong> könnte. Diese<br />

hypothese sollte ergänzt wer<strong>den</strong> durch die Vergegenwärtigung<br />

des Unterrichtsskripts der unterrichten<strong>den</strong><br />

Lehrkräfte sowie über die Auffassungen<br />

Fabians zum <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> jeweiligen Fächern (vgl.<br />

Abbildung 1): Welche Lernstrategien und Metho<strong>den</strong><br />

konnte er im Unterricht erlernen? Wie steht es um<br />

se<strong>in</strong> fachliches Vorwissen? Wie schätzt er die Lernbarkeit<br />

der Unterrichtsfächer e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en se<strong>in</strong> Verhalten<br />

auffällig ist? Wie schätzt er überhaupt se<strong>in</strong><br />

eigenes Können e<strong>in</strong>?<br />

2.3.3 Pädagogische konsequenzen planen, maßnahmen<br />

durchführen und die Wirksamkeit überprüfen<br />

Die Aufgabe, Metho<strong>den</strong> und Maßnahmen zu bestimmen,<br />

liegt <strong>in</strong> der hand der Lehrkräfte und ggf.<br />

der Erzieher und Sozialpädagogen. Bei der Planung<br />

von pädagogischen Konsequenzen soll das Ziel verfolgt<br />

wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Schüler oder die Schüler<strong>in</strong> dar<strong>in</strong><br />

zu unterstützen, die nächste Stufe des <strong>in</strong>dividuellen<br />

Entwicklungsstandes im selbst gesteuerten<br />

<strong>Lernen</strong> zu erreichen. Aus <strong>den</strong> oben dargestellten<br />

fünf <strong>in</strong>dividuellen Entwicklungsstufen ergeben sich<br />

folgende Entwicklungsschritte:<br />

Abhängigkeit von Instruktion und Fremdsteuerung<br />

> ger<strong>in</strong>ge Selbstständigkeit ...<br />

E<strong>in</strong> möglicher nächster Entwicklungsschritt könnte<br />

hier dar<strong>in</strong> bestehen, die eigenen Anteile des <strong>Lernen</strong><strong>den</strong><br />

im Lernprozess zu stärken, ohne auf starke<br />

Fremdregulation zu verzichten. <strong>Lernen</strong> sollte an<br />

dieser Stelle als Vermehrung von Wissensbestandteilen<br />

<strong>in</strong>itiiert wer<strong>den</strong>.<br />

Ger<strong>in</strong>ge Selbstständigkeit ... > Planvolles Zusammenspiel<br />

von Selbst- und Fremdsteuerung<br />

E<strong>in</strong> möglicher nächster Entwicklungsschritt könnte<br />

hier dar<strong>in</strong> bestehen, solche Lernangebote zu ma-<br />

chen, mit <strong>den</strong>en der Schüler lernt, sich unabhängig<br />

vom Lehrer Ziele zu setzen und das eigene Lernverhalten<br />

zu planen, zu überwachen und zu kontrollieren.<br />

Dom<strong>in</strong>anz der Selbststeuerung > Planvolles Zusammenspiel<br />

von Selbst- und Fremdsteuerung<br />

Als möglicher Entwicklungsschritt kann gelten,<br />

Fremdregulation als nützlich zu erfahren.<br />

Planvolles Zusammenspiel > Reflexives Zusammenspiel<br />

von Selbst- und Fremdsteuerung<br />

Ob dieser Entwicklungsschritt zu e<strong>in</strong>er unterschiedliche<br />

Möglichkeiten <strong>in</strong>tegrieren<strong>den</strong> Reflexion<br />

noch von der Schule bee<strong>in</strong>flusst wer<strong>den</strong> kann, ist<br />

unseres Wissens überhaupt noch nicht untersucht<br />

wor<strong>den</strong>.<br />

Die diagnostische Schrittfolge hilft der Lehrkraft,<br />

die hypothesen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Rahmen mittelfristiger Ziele<br />

zu stellen und die Maßnahmen an e<strong>in</strong>em langfristigen<br />

Ziel auszurichten.<br />

Die Maßnahmen richten sich zum e<strong>in</strong>en auf die<br />

Aufnahme neuer Elemente <strong>in</strong> der Unterrichtsgestaltung,<br />

um die Lernumgebungen <strong>für</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

„<strong>in</strong>dividuell anschlussfähiger“ zu gestalten.<br />

Zum anderen geht es um regelmäßige <strong>in</strong>dividuelle<br />

Beratungsgespräche sowie um regelmäßige Schüler-Lehrer-Eltern-Gespräche.<br />

Grundlage <strong>für</strong> beide<br />

Gesprächsformen ist das Logbuch (M118). Anlassbezogen<br />

kann e<strong>in</strong>e Laufbahnberatung stattf<strong>in</strong><strong>den</strong><br />

(M119a und 119b) sowie zusätzlich e<strong>in</strong>e Zielvere<strong>in</strong>barung/Lernvertrag<br />

geschlossen wer <strong>den</strong> (M120).<br />

Bei besonderen <strong>in</strong>dividuellen Situationen und Bed<strong>in</strong>gungen<br />

kann e<strong>in</strong> Förderplan erstellt wer<strong>den</strong><br />

(M121).<br />

Die e<strong>in</strong>zelne Schüler<strong>in</strong> oder der Schüler s<strong>in</strong>d gleichberechtigt<br />

am diagnostischen Prozess beteiligt.<br />

Denn die Entwicklung der Lernkompetenz bedarf<br />

der kont<strong>in</strong>uierlichen Reflexion durch die <strong>Lernen</strong><strong>den</strong><br />

selbst. Die Reflexion gilt als Königsweg zur Entwicklung<br />

der Lernkompetenz. „Die Reflexion der<br />

Lernerfahrungen kann ... <strong>den</strong> Schüler<strong>in</strong>nen und

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