Lernen für den GanzTag - GanzTag in NRW
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und tra<strong>in</strong>iert. Zugleich sollen die Techniken von<br />
<strong>den</strong> Fachlehrern im eigenen Unterricht aufgegriffen<br />
und vertieft wer<strong>den</strong>. Damit hat <strong>für</strong> alle diese<br />
Formen des Kompetenztra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs die Frage nach<br />
der fachlichen Anb<strong>in</strong>dung bzw. Rückkopplung e<strong>in</strong>e<br />
hohe Relevanz. E<strong>in</strong>e erfolgreiche und zugleich motivierende<br />
Förderung der Lernkompetenz kann nur<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>den</strong> anzueignen<strong>den</strong> Inhalten im<br />
(Fach-)Unterricht erreicht wer<strong>den</strong>. Dort muss die<br />
„Pflege“ im S<strong>in</strong>ne von Anwendung und fachbezogene<br />
Vertiefung stattf<strong>in</strong><strong>den</strong>. Da<strong>für</strong> müssen jedoch<br />
alle Fachkollegen gewonnen und Vere<strong>in</strong>barungen<br />
e<strong>in</strong>gehalten wer<strong>den</strong>, was nicht immer gel<strong>in</strong>gt.<br />
So wurde z. B. an der Integrierten Gesamtschule<br />
Flensburg e<strong>in</strong> eigenständiges Fach „Projektorientiertes<br />
<strong>Lernen</strong>/<strong>Lernen</strong> lernen“ (POL/LL) mit zwei<br />
Stun<strong>den</strong> pro Woche im Stun<strong>den</strong>plan <strong>in</strong> <strong>den</strong> Klassenstufen<br />
5 bis 13 verankert (<strong>in</strong> der Oberstufe als<br />
„Vertiefender Unterricht“ oder „Projektkurs“).<br />
Andere Schulen wiederum hatten sich zunächst auf<br />
reformorientierte Unterrichtskonzepte, – wie z. B.<br />
Freiarbeit, fächerübergreifendes Projektlernen,<br />
Un ter richt nach dem Dalton-Plan 5 , unterrichtliche<br />
Differenzierung – oder auf wichtige Bildungsaufgaben<br />
– wie z. B. Kommunikationsförderung, Medienerziehung,<br />
ökologische Erziehung, <strong>Lernen</strong> mit<br />
dem Pc, Förderung der Sozialkompetenz, Förderung<br />
besonders begabter K<strong>in</strong>der und Jugendlicher<br />
– gee<strong>in</strong>igt und da<strong>für</strong> Konzepte und Strategien entwickelt.<br />
Bei deren Realisierung wurde sehr schnell<br />
festgestellt, dass die <strong>in</strong>dividuelle Entwicklung der<br />
Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler <strong>in</strong> besonderer Weise<br />
gefördert wer<strong>den</strong> muss. Deshalb haben sich auch<br />
diese Schulen der systematischen Förderung der<br />
Lernkompetenz zugewendet. Dabei wird <strong>in</strong> der Regel<br />
auf der Grundlage <strong>in</strong>haltlicher Vere<strong>in</strong>barungen<br />
im Kollegium bzw. e<strong>in</strong>es speziellen schul<strong>in</strong>ternen<br />
curriculums fächerübergreifend gearbeitet. Mitunter<br />
existiert hier<strong>für</strong> e<strong>in</strong>e Lehrer-Arbeitsgruppe, die<br />
mit der Erarbeitung der curricularen Standards und<br />
entsprechender Unterrichtsmaterialien sowie mit<br />
der Steuerung der Lernkompetenzförderung an der<br />
5 | E<strong>in</strong>e Form <strong>in</strong>dividualisierten <strong>Lernen</strong>s, die durch „Kontrakte“ dem Schüler eigenständige Verantwortung <strong>für</strong> se<strong>in</strong> <strong>Lernen</strong> überträgt.<br />
6 | Reusser, Unterricht zwischen Wissensvermittlung und <strong>Lernen</strong> <strong>Lernen</strong>, S. 125<br />
Schule beauftragt ist. Exemplarisch sei hier<strong>für</strong> noch<br />
e<strong>in</strong>mal die Realschule Enger genannt. Diese Schule<br />
hat von vornhere<strong>in</strong> <strong>den</strong> Weg vermie<strong>den</strong>, Lernkompetenzen<br />
isoliert, d. h. unabhängig von fachlichen<br />
Kontexten zu fördern. Nur die erste E<strong>in</strong>führung erfolgt<br />
überfachlich, die übung und Anwendung aber<br />
<strong>in</strong> <strong>den</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fächern. Sie berücksichtigt damit<br />
die Ergebnissen der Lernforschung, dass stabile<br />
und transferierbare Effekte der Vermittlung von<br />
lern- und Denkstrategien am ehesten dann auftreten,<br />
wenn die „reflexionsbezogene Vermittlung von<br />
Strategien langfristig <strong>in</strong> Kontexten des fachlichen<br />
Verstehens e<strong>in</strong>gebettet wur<strong>den</strong>.“ 6<br />
(M100 Schulbeispiel Bo<strong>den</strong>seeschule)<br />
Schulen, die sich auf <strong>den</strong> Weg zur Ganztagsschule<br />
begeben haben, berichten über e<strong>in</strong> ähnliches<br />
Vorgehen und die Nutzung gleicher Strategien und<br />
Metho<strong>den</strong> (vgl. Pädagogik. Nr. 2/2004). hier gibt<br />
es erweiterte Möglichkeiten <strong>für</strong> variable Lehr-Lern-<br />
Formen, e<strong>in</strong> vielfältiges Wahlangebot von Lern- und<br />
Erfahrungsmöglichkeiten <strong>in</strong> Form von Projekten,<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften und Kursen zur Entdeckung<br />
von Lernpotenzialen und deren <strong>in</strong>dividuelle Förderung.<br />
h<strong>in</strong>zu kommt e<strong>in</strong> breiter Freizeitbereich mit<br />
offen -selbstbestimmten Formen von Erholung,<br />
Spiel, Bewegung, sozialem und <strong>in</strong>terkulturellem<br />
<strong>Lernen</strong> (vgl. holtappels 2004, S. 32).<br />
<strong>Lernen</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>den</strong> <strong>GanzTag</strong><br />
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