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Das Teufelsspiel - mrr computer

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unmöglich wissen können, wie gefährlich Jonette war, sonst hätte er<br />

sie nicht hineingelassen. Ohne sich das Gesicht oder die Hände<br />

abzutrocknen, ging Geneva zur Tür.<br />

»Yo, yo, Kleine«, sagte Jonette und fixierte sie mit kaltem Blick.<br />

»Ja, du, Martha Stewart. Du gehst nirgendwohin.«<br />

»Ich …«<br />

»Schnauze!« Sie blickte zu dem anderen Mädchen, dem mit den<br />

gepuderten Wangen. »Und du verpisst dich, aber plötzlich.«<br />

Die Schülerin war zwanzig Kilo schwerer und fast zehn<br />

Zentimeter größer als Jonette, doch sie hielt sofort inne und<br />

sammelte ihr Make-up ein. Anscheinend wollte sie sich einen Rest<br />

von Würde bewahren, denn sie ließ sich dabei demonstrativ viel Zeit<br />

und sagte: »Nicht in diesem Tonfall, Schätzchen.«<br />

Jonette sagte kein Wort, sondern trat lediglich einen Schritt vor.<br />

<strong>Das</strong> andere Mädchen schnappte sich seine Handtasche und flüchtete<br />

zur Tür hinaus. Ein Lippenstift fiel zu Boden. Jonette hob ihn auf<br />

und steckte ihn ein. Geneva wollte ebenfalls gehen, doch Jonette<br />

hielt sie mit erhobener Hand zurück und wies auf die hintere Ecke<br />

des Raumes. Als Geneva regungslos stehen blieb, packte Jonette sie<br />

am Arm und stieß nacheinander alle Kabinentüren auf, um sich zu<br />

vergewissern, dass sie allein waren.<br />

»Was willst du?«, flüsterte Geneva zugleich trotzig und<br />

verängstigt.<br />

»Klappe halten!«, fuhr Jonette sie an.<br />

Scheiße, dachte sie wütend. Mr. Rhyme hatte Recht. Dieser<br />

schreckliche Mann aus der Bibliothek war immer noch hinter ihr her.<br />

Er hatte irgendwie ihre Schule ausfindig gemacht und Jonette<br />

angeheuert, um die Sache zu Ende zu bringen. Warum, zum Teufel,<br />

musste sie auch unbedingt an diesen Tests teilnehmen? Schrei,<br />

ermahnte Geneva sich.<br />

Also schrie sie.<br />

Oder versuchte es zumindest.<br />

Jonette sah es kommen, stellte sich rasend schnell hinter sie und<br />

hielt ihr den Mund zu. »Ruhe!« Ihr anderer Arm legte sich um<br />

Genevas Taille und zerrte sie in den hinteren Teil der Toilette.<br />

Geneva packte ihr Handgelenk und zog daran, doch sie war Jonette<br />

nicht gewachsen. Sie sah das blutende Kreuz, das auf den Unterarm<br />

des Mädchens tätowiert war. »Bitte …«, wimmerte sie.<br />

Jonette griff in ihre Tasche. Warum?, fragte Geneva sich panisch.<br />

Metall blitzte auf. Ein Messer oder eine Pistole? Wozu gab es hier<br />

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