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Das Teufelsspiel - mrr computer

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»Thom war draußen. Er hat mich hereingelassen.«<br />

Robert Sherman, der Arzt, der Rhymes Physiotherapie<br />

beaufsichtigte, leitete eine Spezialklinik für Patienten mit<br />

Rückenmarksverletzungen. Er hatte Rhymes Trainingsprogramm<br />

zusammengestellt, das Ergometer und den Laufapparat ebenso wie<br />

die Wassertherapie und die traditionellen Bewegungsübungen, die<br />

Thom an Rhyme vornahm.<br />

Nachdem Sherman nun auch Sachs begrüßt hatte, ließ er den<br />

Blick durch das geschäftige Labor schweifen. Aus therapeutischer<br />

Sicht freute es ihn, dass Rhyme eine Aufgabe hatte. Sich einer Arbeit<br />

zu widmen, führe zu einer enormen Stärkung der Willenskraft und<br />

des Wunsches, seine Lage zu verbessern, sagte er oft (wenngleich er<br />

Rhyme ironisch aufforderte, doch bitte Situationen zu meiden, in<br />

denen er beispielsweise durch einen Brand ums Leben kommen<br />

könne, wie es bei einem seiner letzten Fälle fast geschehen war).<br />

Der Arzt war talentiert, liebenswürdig und verdammt clever.<br />

Doch Rhyme hatte im Augenblick keine Zeit für ihn, denn es waren<br />

immerhin zwei bewaffnete Verbrecher hinter Geneva her. Daher fiel<br />

seine Begrüßung nicht besonders überschwänglich aus.<br />

»Meine Sprechstundenhilfe sagte, Sie hätten Ihren heutigen<br />

Termin abgesagt. Ich wollte nur wissen, ob es Ihnen gut geht.«<br />

<strong>Das</strong> hätte sich auch bequem durch einen Anruf klären lassen,<br />

dachte der Kriminalist.<br />

Aber am Telefon konnte der Arzt nicht so viel Druck auf Rhyme<br />

ausüben wie in einem persönlichen Gespräch.<br />

Und Sherman hatte schon immer Druck auf ihn ausgeübt. Er<br />

wollte die Gewissheit haben, dass das Trainingsprogramm anschlug.<br />

Nicht nur um des Patienten willen, sondern auch, weil die Ergebnisse<br />

unmittelbar in die laufende Forschung einflossen.<br />

»Ja, alles bestens«, sagte Rhyme. »Wir haben nur gerade einen<br />

neuen Fall hereinbekommen.« Er nickte in Richtung der Wandtafel.<br />

Sherman drehte sich um.<br />

Thom steckte den Kopf zur Tür herein. »Doktor, möchten Sie<br />

einen Kaffee? Oder eine Limonade?«<br />

»Oh, wir wollen die kostbare Zeit des Doktors nicht unnötig in<br />

Anspruch nehmen«, sagte Rhyme schnell. »Er weiß ja nun, dass alles<br />

in Ordnung ist. Bestimmt möchte er …«<br />

»Ein Fall?«, fragte Sherman, der immer noch zu der Tafel<br />

schaute.<br />

Rhyme zögerte einen Moment. »Eine ziemlich harte Nuss«,<br />

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