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Das Teufelsspiel - mrr computer

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genau vor den Bus zu befördern. Die junge Frau keuchte erschrocken<br />

auf und kippte nach vorn.<br />

»Sie ist gestürzt!«, rief Thompson völlig ohne jeden Akzent.<br />

»Helft ihr!«<br />

Ihr Schrei brach abrupt ab, als der rechte Außenspiegel des<br />

Busses sie an Schulter und Kopf traf und ihren Körper zurück auf<br />

den Bürgersteig schleuderte. Blut spritzte auf die Seitenscheibe und<br />

einige der Leute. Die Bremsen kreischten auf, genau wie mehrere der<br />

Frauen in der Menge.<br />

Der Bus kam mitten auf der Canal Street zum Stehen und<br />

blockierte die Kreuzung. Dort würde er bleiben, bis der Unfall<br />

untersucht worden war. Ein Feuer in einem Mülleimer, eine<br />

zerbrechende Flasche, eine Autoalarmanlage – all das hätte eventuell<br />

funktioniert. Aber die junge Frau zu töten war eindeutig die<br />

effizientere Methode gewesen.<br />

Der Verkehr kam sofort zum Erliegen, wovon auch zwei<br />

Streifenwagen auf der Sechsten Avenue betroffen waren.<br />

Thompson überquerte in aller Seelenruhe die Straße und ließ die<br />

entsetzten Passanten hinter sich zurück, die weinten, durcheinander<br />

riefen oder einfach schockiert den blutigen Körper anstarrten, der<br />

reglos vor einem Maschendrahtzaun lag. Die leblosen Augen starrten<br />

gen Himmel. Anscheinend hielt niemand die tragische Begebenheit<br />

für etwas anderes als einen schrecklichen Unfall.<br />

Weitere Leute kamen angerannt, wählten auf ihren<br />

Mobiltelefonen den Notruf … es herrschte Chaos. Thompson<br />

schlängelte sich zwischen den stehenden Fahrzeugen hindurch. Er<br />

hatte die junge Asiatin bereits wieder vergessen und dachte über<br />

wichtigere Dinge nach. Eines seiner Verstecke war nun unbrauchbar<br />

geworden. Doch wenigstens war er mit seinen Waffen, den<br />

Einkäufen und dem Anleitungsbuch entkommen. Nichts in der<br />

Wohnung deutete auf ihn oder seinen Auftraggeber hin; nicht mal<br />

die Frau in Weiß würde irgendeine Verbindung herstellen können.<br />

Nein, das war kein großes Problem.<br />

Er blieb an einer Telefonzelle stehen, hörte seine Voicemail ab<br />

und erhielt eine gute Nachricht. Geneva Settle ging auf die Langston<br />

Hughes Highschool in Harlem. Sie wurde zudem von der Polizei<br />

beschützt, was ihn natürlich nicht überraschte. Boyd würde schon<br />

bald mehr erfahren – vermutlich ihre Adresse oder mit etwas Glück<br />

sogar die Botschaft, dass sich eine günstige Gelegenheit geboten<br />

hatte, das Mädchen zu erschießen, und der Auftrag somit als erledigt<br />

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