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Das Teufelsspiel - mrr computer

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Wesley Goades hatte alle notwendigen Papiere vorbereitet, um<br />

Klage gegen die Sanford Bank einreichen zu können. Falls Hanson<br />

bis einschließlich Montag kein realistisches Angebot machte, würde<br />

der Anwalt tags darauf zur Tat schreiten. Er hatte die Gegenpartei<br />

bereits vorgewarnt, dass er außerdem gedachte, eine Pressekonferenz<br />

einzuberufen (nach Goades’ Ansicht würde die negative Publicity<br />

wesentlich länger andauern als nur »zehn hässliche Minuten«).<br />

Rhyme musterte das Mädchen. Bei dem derzeit außergewöhnlich<br />

warmen Wetter waren Pullover und Wollmützen eher unpraktisch,<br />

also trug sie Bluejeans und ein ärmelloses T-Shirt, auf dem in<br />

glitzernden Buchstaben Guess! geschrieben stand. Sie hatte ein<br />

wenig zugenommen, und ihr Haar war länger. Sie hatte sogar ein<br />

wenig Make-up aufgelegt (jetzt wusste Rhyme, was in der Tüte<br />

gewesen war, die Thom ihr neulich verstohlen zugesteckt hatte). <strong>Das</strong><br />

Mädchen sah gut aus.<br />

In Genevas Leben war eine gewisse Stabilität eingekehrt. Jax<br />

Jackson lag nicht mehr im Krankenhaus und absolvierte gegenwärtig<br />

eine Physiotherapie. Dank Sellittos Bemühungen hatte man den<br />

Mann offiziell in die Obhut der New Yorker Bewährungsbehörde<br />

überstellt. Geneva wohnte in seiner winzigen Wohnung in Harlem;<br />

ein Arrangement, das sich als gar nicht so grässlich erwies wie<br />

befürchtet. (<strong>Das</strong> Mädchen hatte dies weder Rhyme noch Roland Bell<br />

eingestanden, aber Thom – der wie eine Glucke über Geneva wachte<br />

und sie regelmäßig einlud, um mit ihr zu kochen, fernzusehen oder<br />

über Bücher und Politik zu diskutieren, woran Rhyme nicht das<br />

geringste Interesse besaß.) Sobald sie und ihr Vater sich eine größere<br />

Bleibe leisten konnten, wollten sie Tante Lilly zu sich holen.<br />

<strong>Das</strong> Mädchen hatte den Job bei McDonald’s aufgegeben und<br />

arbeitete nach dem Unterricht nun als Assistentin und allgemeine<br />

Hilfskraft für Wesley Goades. Sie half ihm außerdem dabei, die<br />

Charles-Singleton-Stiftung einzurichten, die das Geld aus dem<br />

anstehenden Vergleich an die Nachkommen des Freigelassenen<br />

ausbezahlen würde. Genevas Wunsch, ihr Leben in New York so<br />

bald wie möglich gegen eines in London oder Rom einzutauschen,<br />

war immer noch stark ausgeprägt, aber wenn Rhyme sie<br />

leidenschaftlich von den Fällen aus der Kanzlei erzählen hörte,<br />

schienen diese stets Einwohner von Harlem zu betreffen, die man<br />

diskriminiert hatte, weil sie Schwarze, Latinos, Moslems, Frauen<br />

oder arm waren.<br />

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