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Das Teufelsspiel - mrr computer

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einander flüchtig – sie hatten in diesem Halbjahr denselben<br />

Mathematikkurs belegt und liefen sich gelegentlich auf dem Korridor<br />

oder dem Schulhof über den Weg – rein zufällig, glaubte Geneva.<br />

Obwohl sie zugeben musste, dass es sie oft wie von selbst in seine<br />

Richtung zog.<br />

Die meisten der angesagten Kids ignorierten sie oder machten<br />

sich über sie lustig. Kevin hingegen grüßte sie hin und wieder, fragte<br />

sie nach einer Mathe- oder Geschichtshausaufgabe oder blieb einfach<br />

stehen und plauderte mit ihr.<br />

Natürlich hatte er sie noch nie um eine Verabredung gebeten –<br />

das würde niemals geschehen –, aber er behandelte sie wie ein<br />

menschliches Wesen.<br />

Einmal im letzten Frühling hatte er sie von der Schule nach<br />

Hause begleitet.<br />

Es war ein sonniger, klarer Tag gewesen. Sie sah ihn immer noch<br />

vor sich, als besäße sie eine DVD von dem Ereignis.<br />

Der 21.April.<br />

Für gewöhnlich war Kevin in Gesellschaft irgendeines grazilen<br />

Nachwuchsmodels oder eines der anderen begehrten Mädchen<br />

anzutreffen. (Er flirtete sogar manchmal mit Lakeesha, was Geneva<br />

regelmäßig zur Weißglut trieb, wenngleich sie die rasende Eifersucht<br />

stets mit einem gequälten Lächeln überspielte.)<br />

Was also hatte er nun vor?<br />

»Yo, Gen, alles klar?«, fragte er stirnrunzelnd, ließ sich auf den<br />

verschrammten Stuhl neben ihr fallen und streckte die langen Beine<br />

aus.<br />

»Ja.« Sie schluckte und brachte ansonsten kein einziges Wort<br />

über die Lippen. Ihr Kopf war leer.<br />

»Ich hab gehört, was passiert ist«, sagte er. »Mann, was für ’ne<br />

verrückte Scheiße, dass jemand dich packen und ausknipsen wollte.<br />

Ich hab mir echt Sorgen gemacht.«<br />

»Ehrlich?«<br />

»Klar.«<br />

»Es war total unheimlich.«<br />

»Hauptsache, dir geht’s gut.«<br />

Sie spürte, wie ihr Gesicht auf einmal ganz heiß wurde. Sagte<br />

Kevin das wirklich zu ihr?<br />

»Warum gehst du nicht einfach nach Hause?«, fragte er.<br />

»Weswegen bist du hier?«<br />

»Wegen ’nem Test in Englisch. Und wegen unseres Mathetests.«<br />

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