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Das Teufelsspiel - mrr computer

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wusste nicht, dass Geneva sich in Gefahr befand, und die Nichte<br />

wollte, dass es dabei blieb. Die Frau, deren Brillengläser die Dicke<br />

von Flaschenböden hatten, bekam die Geste nicht mit.<br />

»Man hilft mir zu beweisen, dass er unschuldig vor Gericht<br />

gestellt wurde«, sagte Geneva.<br />

»Wirklich? Nach so vielen Jahren?«<br />

Bell war sich nicht sicher, ob die Frau ihrer Nichte glaubte. Seine<br />

eigene Tante war ungefähr im gleichen Alter und dabei noch<br />

ungeheuer scharfsinnig. Ihr entging nichts.<br />

Doch Lilly sagte: »<strong>Das</strong> ist aber nett von euch. Bella, lass uns<br />

diesem Herrn einen Kaffee anbieten. Und für Geneva einen Kakao.<br />

Den mag sie gern, wenn ich mich nicht irre.«<br />

Roland Bell blickte vorsichtig durch einen Spalt der zugezogenen<br />

Gardine. Geneva widmete sich wieder dem Karton.<br />

Er sah Folgendes:<br />

Zwei Jungen, die einander auf ihren Skateboards zu übertreffen<br />

versuchten, indem sie das steile Treppengeländer eines<br />

Sandsteingebäudes hinunterglitten und dabei sowohl die Gesetze der<br />

Schwerkraft als auch der Schulpflicht missachteten.<br />

Eine Schwarze, die auf einer Veranda stand und ein paar<br />

prächtige rote Geranien goss, die den ersten Nachtfrost überlebt<br />

hatten.<br />

Ein Eichhörnchen, das auf dem weit und breit größten Fleck nicht<br />

zubetonierter Erde etwas ein- oder ausgegraben hatte, einem ein mal<br />

anderthalb Meter großen Rechteck, auf dem gelbes Gras wuchs und<br />

in dessen Mitte das Gerippe einer Waschmaschine stand.<br />

Und auf der Hundertdreiundzwanzigsten Straße Ost, in der Nähe<br />

der Iglesia Adventista Church, mit der hoch aufragenden Triborough<br />

Bridge im Hintergrund, drei Polizeibeamte, die aufmerksam ein<br />

ärmliches Mietshaus und die umliegenden Straßen im Blick<br />

behielten. Zwei von ihnen – ein Mann und eine Frau – waren in<br />

Zivil; der Cop in der Gasse trug Uniform. Er marschierte auf und ab<br />

wie ein Rekrut im Wachdienst.<br />

All diese Beobachtungen machte Thompson Boyd, der Geneva<br />

Settle und ihren Beschützern gefolgt war und nun ein Stück weiter<br />

westlich in einem mit Brettern vernagelten Gebäude auf der anderen<br />

Straßenseite stand. Er spähte durch die Risse einer beschädigten<br />

Reklametafel, die für Baukredite warb.<br />

Es überraschte ihn, dass man das Mädchen aus der elterlichen<br />

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