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Das Teufelsspiel - mrr computer

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Ahnung, was das sein könnte?«<br />

Rhyme schüttelte den Kopf. »Was sagt unsere Datenbank?«<br />

»Nichts.«<br />

»Dann schick es nach Washington.«<br />

»Mach ich.« Der Techniker sandte die Daten an das FBI-Labor<br />

und nahm dann die letzten von Sachs sichergestellten Spuren in<br />

Angriff: abgeschabte Holzpartikel der Tischplatte. Cooper bereitete<br />

eine Probe für den Gaschromatographen vor.<br />

Während sie auf das Ergebnis warteten, überflog Rhyme die<br />

Beweistabelle und registrierte dabei aus dem Augenwinkel eine<br />

hektische Bewegung. Erschrocken wandte er den Kopf. Aber dort<br />

war niemand. Hatte er sich getäuscht?<br />

Dann sah er die Bewegung ein weiteres Mal und begriff, dass es<br />

sich um eine Spiegelung in der Glastür einer Vitrine handelte. Der<br />

Urheber war Lon Sellitto, der allein auf dem Flur stand und offenbar<br />

glaubte, niemand könne ihn sehen. Er übte, möglichst schnell seine<br />

Pistole zu ziehen. Rhyme konnte das Gesicht des Detectives nicht<br />

genau erkennen, aber er schien sehr angespannt zu sein.<br />

Was hatte das nur zu bedeuten?<br />

Der Kriminalist suchte Sachs Blick und nickte in Richtung des<br />

Durchgangs. Sie schlich sich zur Tür, spähte um die Ecke und<br />

beobachtete den Detective dabei, wie er noch mehrere Male seine<br />

Waffe zog und dann unzufrieden den Kopf schüttelte. Sachs zuckte<br />

die Achseln. Nachdem er drei oder vier Minuten geübt hatte, steckte<br />

Sellitto den Revolver wieder ein, ging ins Badezimmer, betätigte bei<br />

offener Tür die Toilettenspülung und kam sofort wieder zum<br />

Vorschein.<br />

Dann kehrte er in das Labor zurück. »Herrje, Linc, wann lässt du<br />

endlich mal das Klo renovieren? Sind Gelb und Schwarz nicht schon<br />

seit den Siebzigern aus der Mode?«<br />

»Weißt du, ich empfange nur selten Gäste auf der Toilette.«<br />

Der große Mann lachte, aber zu laut. Es klang genauso falsch wie<br />

der Scherz, den er gemacht hatte.<br />

Doch was auch immer den Detective beschäftigen mochte, es<br />

verschwand im selben Moment aus Rhymes Bewusstsein, in dem die<br />

Ergebnisse der spektrometrischen Analyse auf dem<br />

Computermonitor erschienen. Rhyme runzelte die Stirn. Die<br />

Substanz, von der die Flecke auf dem Tisch stammten, war reine<br />

Schwefelsäure. Der Kriminalist empfand diese Nachricht in<br />

zweierlei Hinsicht als äußerst entmutigend. Zunächst mal war<br />

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