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Das Teufelsspiel - mrr computer

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… Fünfunddreißig<br />

»Von Anfang an«, sagte Rhyme.<br />

»Okay. Es ist Folgendes … Ich wurde vor sechs Jahren<br />

verknackt. Hab sechs bis neun Jahre in Wende gekriegt.«<br />

Dem Hochsicherheitsgefängnis von Buffalo.<br />

»Wofür?«, fragte Dellray. »Für den Raub und den Mord, von<br />

dem wir gehört haben?«<br />

»Die Anklage lautete auf bewaffneten Raubüberfall, illegalen<br />

Waffenbesitz und tätliche Bedrohung.«<br />

»Und der Zwei-fünf, zwei-fünf? Der Mord?«<br />

»<strong>Das</strong> war kein rechtmäßiger Anklagepunkt«, betonte er. »Er<br />

wurde auf tätliche Bedrohung herabgestuft. Und außerdem bin ich es<br />

gar nicht gewesen.«<br />

»<strong>Das</strong> hab ich ja noch nie gehört«, murmelte Dellray.<br />

»Aber den Raub haben Sie begangen?«, fragte Sellitto.<br />

Er verzog das Gesicht. »Ja.«<br />

»Reden Sie weiter.«<br />

»Letztes Jahr wurde ich nach Alden in den offenen Vollzug<br />

verlegt. Ich hatte einen Job und bin dort zur Schule gegangen. Vor<br />

sieben Wochen wurde ich auf Bewährung entlassen.«<br />

»Erzählen Sie mir von dem Überfall.«<br />

»Okay. Vor ein paar Jahren hab ich als Maler in Harlem<br />

gearbeitet.«<br />

»Graffiti?«, fragte Rhyme und nickte in Richtung des Fotos von<br />

dem U-Bahn-Wagen.<br />

Jax lachte. »Ich hab Wände gestrichen. Man konnte mit Graffiti<br />

kein Geld verdienen, außer man gehörte zu Keith Haring und seinen<br />

Leuten. Und das waren bloß Aufschneider. Wie dem auch sei, die<br />

Schulden wuchsen mir über den Kopf. Wissen Sie, Venus – Genevas<br />

Mutter – hatte echte Probleme. Zuerst war es Hasch, dann Heroin,<br />

dann Crack. Und für Kautionen und Anwälte haben wir ebenfalls<br />

Geld gebraucht.«<br />

Der Kummer auf seinem Gesicht wirkte echt. »Schon als wir uns<br />

kennen gelernt haben, gab es Anzeichen, dass sie mit dem Leben<br />

nicht zurechtkam, aber Liebe macht nun mal blind. Wir sollten<br />

damals jedenfalls aus unserer Wohnung geworfen werden, und ich<br />

konnte Geneva weder Kleidung noch Schulbücher kaufen, mitunter<br />

nicht mal etwas zu essen. <strong>Das</strong> Kind brauchte ein geregeltes Leben.<br />

Ich dachte, falls ich irgendwie ein paar Scheine zusammenkratzen<br />

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