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Das Teufelsspiel - mrr computer

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»Mal sehen, was ich tun kann.«<br />

Zwanzig Minuten später setzte ein städtischer Bagger im<br />

Rückwärtsgang – und daher mit laut piepsendem Warnsignal – bis an<br />

das Gebäude heran. Ihre Absicht ließ sich nicht länger<br />

verheimlichen. Der Eigentümer trat vor und schwenkte beide Arme.<br />

»Sie wollen von draußen unter das Haus gelangen! <strong>Das</strong> dürfen Sie<br />

ebenfalls nicht. Mir gehört dieses Grundstück vom Himmel bis zum<br />

Mittelpunkt der Erde. So steht es im Gesetz.«<br />

»Nun, Sir«, sagte der listige junge Ingenieur. »Unter dem Haus<br />

verläuft ein öffentlicher Abwasserkanal. Und zu dem dürfen wir uns<br />

Zugang verschaffen. Aber das ist Ihnen sicherlich längst bekannt.«<br />

»Dieser dämliche Kanal liegt auf der anderen Seite des<br />

Grundstücks.«<br />

»Nein, da irren Sie sich.«<br />

»Man kann ihn auf dem Bildschirm sehen.« Er wies auf einen<br />

Computermonitor – der in diesem Moment schwarz wurde.<br />

»Oje«, sagte einer der Überwachungsspezialisten, der das Gerät<br />

soeben ausgeschaltet hatte. »Diese blöden Dinger stürzen ständig<br />

ab.«<br />

Der Eigentümer musterte ihn finster und wandte sich wieder Yu<br />

zu. »Da, wo Sie graben wollen, ist kein Kanal.«<br />

Yu zuckte die Achseln. »Tja, wissen Sie, wenn jemand die Lage<br />

eines Kanals anzweifelt, muss er sich einen Gerichtsbeschluss<br />

besorgen, um uns aufzuhalten. Vielleicht möchten Sie ja einen Ihrer<br />

Richterfreunde anrufen. Und wissen Sie was, Sir? Sie sollten sich<br />

damit lieber beeilen, denn wir fangen jetzt an.«<br />

»Aber …«<br />

»Es geht los!«, rief er.<br />

»Ist das wahr?«, flüsterte Sachs ihm zu. »Die Sache mit den<br />

Kanälen?«<br />

»Keine Ahnung. Aber er scheint es mir abzukaufen.«<br />

»Danke.«<br />

Der Bagger machte sich nach Vorgabe der Techniker an die<br />

Arbeit. Es dauerte nicht lange. Zehn Minuten später hatte er eine drei<br />

Meter tiefe und einen Meter zwanzig breite Grube ausgehoben. <strong>Das</strong><br />

Fundament des Gebäudes endete zirka einen Meter achtzig unter der<br />

Oberfläche. Darunter folgte eine Wand aus dunkler Erde und grauem<br />

Lehm. Sachs würde vom Boden des Loches aus nur einen knappen<br />

halben Meter in horizontaler Richtung graben müssen, bis sie auf<br />

den Brunnen oder die Zisterne stieß. Sie zog sich den Tyvek-Overall<br />

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