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Das Teufelsspiel - mrr computer

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Fünf Minuten später kam das Mädchen zurück und reichte Bell<br />

einen Umschlag, der zwei vergilbte, zerknitterte Briefbogen enthielt.<br />

»<strong>Das</strong> sind sie.« Sie zögerte. »Bitte gehen Sie behutsam damit um.<br />

Ich habe keine Kopien.«<br />

»Oh, da kennst du Mr. Rhyme aber schlecht, junge Dame. Er<br />

behandelt Beweisstücke, als wären sie der Heilige Gral.«<br />

»Ich komme gleich nach der Schule nach Hause«, sagte Geneva<br />

zu ihrem Onkel. »Wir können los«, wandte sie sich an Bell.<br />

»Hör mal, Mädchen«, sagte ihr Onkel. »Ich möchte, dass du<br />

höflich bist, so wie ich es dir beigebracht habe. Wenn du mit einem<br />

Polizisten sprichst, sagst du ›Sir‹.«<br />

»Weißt du nicht mehr, was Dad gesagt hat?«, erwiderte sie mit<br />

ruhiger Stimme. »<strong>Das</strong>s man sich das Recht verdienen muss, ›Sir‹<br />

genannt zu werden? Nun, das denke ich auch.«<br />

Der Onkel lachte. »<strong>Das</strong> ist mal wieder unverkennbar meine<br />

Nichte. Sie hat zu allem eine eigene Meinung. Und dafür lieben wir<br />

sie. Lass dich drücken, Kleines.«<br />

Verlegen, so wie Bells Söhne, wenn er sie in aller Öffentlichkeit<br />

in den Arm nahm, ließ das Mädchen die Umarmung über sich<br />

ergehen.<br />

Im Treppenhaus gab Bell die Briefe an den Streifenbeamten<br />

weiter. »Bringen Sie das auf direktem Weg zu Lincoln Rhyme.«<br />

»Jawohl, Sir.«<br />

Nachdem der Officer gegangen war, setzte Bell sich über Funk<br />

mit Martinez und Lynch in Verbindung. Sie meldeten, die Straße sei<br />

sicher. Er brachte das Mädchen nach unten und zum Wagen. Pulaski<br />

kam angelaufen und stieg zu ihnen ein.<br />

Als Bell den Motor anließ, wandte er sich zu Geneva um. »Ach,<br />

sag mal, junge Dame, könntest du mir aus deinem Rucksack ein<br />

Buch leihen, das du heute nicht brauchst?«<br />

»Ein Buch?«<br />

»Ja, ein Schulbuch.«<br />

Sie fand eines. »Gemeinschaftskunde? <strong>Das</strong> ist aber ziemlich<br />

langweilig.«<br />

»Oh, ich habe nicht vor, es zu lesen. Ich will nur aussehen wie<br />

ein Vertretungslehrer.«<br />

Sie nickte. »Sie wollen sich als Lehrer ausgeben. Mann, das ist<br />

cool.«<br />

»Dachte ich mir auch. Würdest du nun bitte den Sicherheitsgurt<br />

anlegen? Ich wäre dir wirklich sehr dankbar. Ihnen auch, Officer.«<br />

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