15.02.2013 Aufrufe

Das Teufelsspiel - mrr computer

Das Teufelsspiel - mrr computer

Das Teufelsspiel - mrr computer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hatte, und ließ die Hand sinken. Als er antwortete, sprach er sehr<br />

leise, damit die Mädchen es nicht hörten. »Ich stand ziemlich dicht<br />

neben dem Opfer und hab ein paar Blutspritzer abbekommen. <strong>Das</strong> ist<br />

alles. Nichts von Bedeutung.«<br />

Doch gleich darauf fing er geistesabwesend wieder an, sich die<br />

Wange zu reiben.<br />

Rhyme musste unwillkürlich an Sachs denken, die sich bisweilen<br />

die Kopfhaut blutig kratzte oder die Nagelhäute aufriss. Dieses<br />

zwanghafte Verhalten war mal stärker, mal schwächer ausgeprägt<br />

und hatte irgendwie mit ihrer inneren Unruhe zu tun, ihrem Ehrgeiz,<br />

der undefinierbaren Anspannung, die viele Cops beherrschte.<br />

Polizisten fügten sich selbst auf hundert verschiedene Arten Schaden<br />

zu. <strong>Das</strong> reichte von kleineren Selbstverletzungen wie bei Sachs über<br />

die Zerstörung von Ehen und Kinderseelen durch schroffe Worte bis<br />

zu den Beamten, deren Lippen sich irgendwann um den kühlen Lauf<br />

ihrer Dienstwaffe schlossen. Bei Lon Sellitto hatte Rhyme derartige<br />

Anwandlungen allerdings noch nie wahrgenommen.<br />

»Ist das auch wirklich kein Irrtum?«, wandte Geneva sich an<br />

Sachs.<br />

»Irrtum?«<br />

»<strong>Das</strong> mit Dr. Barry.«<br />

»Tut mir Leid, nein. Er ist tot.«<br />

<strong>Das</strong> Mädchen saß regungslos da. Rhyme konnte ihren Kummer<br />

spüren.<br />

Und ihren Zorn. In ihren dunklen Augen loderte die Wut. Dann<br />

sah sie auf die Uhr. »Was ist mit den Tests, von denen ich Ihnen<br />

erzählt habe?«, fragte sie Rhyme.<br />

»Nun, lass uns zunächst mal ein paar Fragen klären, und dann<br />

sehen wir weiter. Sachs?«<br />

Amelia hatte unterdessen die Beweise auf dem Tisch ausgebreitet<br />

und die zugehörigen Registrierkarten ausgefüllt. Nun setzte sie sich<br />

neben Rhyme und fing an, die Mädchen zu befragen. Geneva sollte<br />

schildern, was genau geschehen war. <strong>Das</strong> Mädchen erklärte, es habe<br />

sich einen alten Zeitungsartikel durchgelesen, als jemand in die<br />

Bibliothek gekommen sei. Sie habe zögerliche Schritte gehört. Dann<br />

ein Lachen. Die Stimme eines Mannes habe sich von jemandem<br />

verabschiedet, gefolgt vom Geräusch eines Mobiltelefons, das<br />

zusammengeklappt wurde.<br />

<strong>Das</strong> Mädchen kniff die Augen zusammen. »He, wissen Sie was,<br />

vielleicht könnten Sie ja die Mobilfunkgesellschaften der Stadt<br />

50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!