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Das Teufelsspiel - mrr computer

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Dellray, der weiterhin mit den Gerüchten über potenzielle<br />

Bombenanschläge beschäftigt war, nahm sich die Zeit, in den FBI-<br />

Akten nach laufenden Ermittlungen über Juwelendiebstähle zu<br />

suchen. Da Diebstahl kein Bundesverbrechen war, gab es nur wenige<br />

Fälle, aber einige – bei denen es zumeist um Geldwäsche im<br />

Großraum New York ging – kamen in Betracht. Dellray versprach,<br />

er werde die Berichte gleich vorbeibringen.<br />

Nun wandten sie sich den Beweisstücken aus Boyds zweitem<br />

Versteck und dem Bungalow zu. Vielleicht wies dort etwas auf den<br />

führenden Kopf hinter dem Raub hin. Sie untersuchten die Waffen,<br />

die Chemikalien, die Werkzeuge und restlichen Gegenstände, stießen<br />

jedoch auf nichts, das sie nicht schon vorher gefunden hätten:<br />

orangefarbene Partikel, Säureflecke, Krümel und Reste von Falafel<br />

und Joghurt, offenbar Boyds Lieblingsmahlzeit. Die Seriennummern<br />

der Banknoten waren nirgendwo registriert, und keiner der Scheine<br />

wies Fingerabdrücke auf. Eine solch hohe Summe von einem Konto<br />

abzuheben, war riskant für den Auftraggeber des Mordes, denn<br />

Transaktionen dieser Größenordnung fielen unter die Meldepflicht<br />

des Geldwäschegesetzes. Doch eine schnelle Überprüfung der<br />

Banken der näheren Umgebung erbrachte keine verdächtige<br />

Abhebung. Seltsam, dachte Rhyme, kam aber zu dem Schluss, der<br />

Auftraggeber müsse über einen gewissen Zeitraum wohl mehrere<br />

kleinere Beträge abgehoben haben, um Boyd zu bezahlen.<br />

Der Killer schien eine der wenigen Personen dieser Erde zu sein,<br />

die kein Mobiltelefon besaßen. Falls doch, musste es sich um ein<br />

anonymes Prepaid-Gerät handeln – denn es gab keine<br />

Rechnungsunterlagen –, das er vor seiner Ergreifung irgendwo<br />

weggeworfen hatte. Auf der Rechnung von Jeanne Starkes<br />

Festnetzanschluss fanden sich keine verdächtigen Einträge,<br />

abgesehen von einem halben Dutzend Telefonaten mit öffentlichen<br />

Fernsprechern in Manhattan, Queens oder Brooklyn, ohne dass bei<br />

den Standorten irgendein Muster erkennbar gewesen wäre.<br />

Sellittos heroischem Einsatz verdankten sie hingegen einige<br />

wertvolle Spuren: Fingerabdrücke auf dem Dynamit und den<br />

Innereien des explosiven Transistorradios. Ein Abgleich mit IAFIS<br />

und anderen Datenbanken führte zu einem Namen: Jon Earle Wilson.<br />

Er habe wegen diverser Straftaten, zu denen auch Brandstiftung,<br />

Versicherungsbetrug und die Herstellung von Bomben zählten, in<br />

Ohio und New Jersey im Gefängnis gesessen, sei aber bei den New<br />

Yorker Behörden nie auffällig geworden, berichtete Cooper. Seine<br />

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