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Das Teufelsspiel - mrr computer

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Die massige Frau rang nach Luft. Sie befand sich mitten auf einer<br />

Rampe, die zur untersten Ebene der Grube führte. Aus Richtung<br />

Westen schien ihr die tief stehende Sonne ins Gesicht. Sie kniff die<br />

Augen zusammen und konnte dennoch kaum etwas erkennen.<br />

Verdammt, wo war das kleine Miststück abgeblieben?<br />

Dann bewegte sich etwas. Geneva lief zur anderen Seite der<br />

entvölkerten Baustelle, huschte schnell von Deckung zu Deckung,<br />

nutzte Zementmischer, Bobcats und aufgeschichtetes Baumaterial,<br />

um sich zu verbergen. <strong>Das</strong> Mädchen verschwand hinter einem<br />

Ölfass.<br />

Frazier trat in den Schatten, um besser sehen zu können. Dann<br />

visierte sie die Mitte des Fasses an und schoss. <strong>Das</strong> Projektil schlug<br />

mit lautem Knall in das Metall ein.<br />

Sie hatte den Eindruck, hinter dem Fass würde Staub<br />

aufgewirbelt. Hatte die Kugel auch das Mädchen erwischt?<br />

Nein, es kam hervor und rannte zu einem niedrigen Wall aus<br />

Schutt. Als Geneva hinüberspringen wollte, drückte Frazier ab.<br />

<strong>Das</strong> Mädchen schrie auf und kippte auf die andere Seite des<br />

Walls. Eine feine Wolke hing in der Luft. Staub und Schmutz? Oder<br />

Blut?<br />

Hatte Frazier das Mädchen getroffen? Sie war eine gute Schützin<br />

zusammen mit ihrem Exfreund, einem Waffenschmuggler aus<br />

Newark, hatte sie in Abbruchhäusern am Stadtrand oft stundenlang<br />

auf Ratten geschossen, um seine neue Ware auszuprobieren. Und sie<br />

glaubte, auch diesmal ihr Ziel nicht verfehlt zu haben. Aber sie hatte<br />

nicht viel Zeit, um sich zu vergewissern; die Schüsse waren<br />

bestimmt nicht unbemerkt geblieben. Manch einer würde den Lärm<br />

einfach ignorieren, andere würden denken, die Bauarbeiter seien<br />

noch da und setzten schweres Gerät ein. Doch zumindest ein oder<br />

zwei gute Bürger wählten womöglich soeben den Notruf.<br />

Tja, beeil dich lieber …<br />

Sie ging vorsichtig weiter und achtete darauf, nicht zu stolpern,<br />

denn die Rampe war sehr steil. Doch dann ertönte oben in der Gasse<br />

eine laute Hupe – die von Fraziers Wagen.<br />

Scheiße, dachte sie wütend. Der Vater des Mädchens war noch<br />

am Leben.<br />

Sie zögerte. Und dann beschloss sie, dass es höchste Zeit sei, von<br />

dort zu verschwinden und den Vater zu erledigen. Geneva war<br />

vermutlich verwundet und würde nicht lange überleben. Doch auch,<br />

falls sie nicht getroffen war, konnte Frazier sie sich später noch<br />

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