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Das Teufelsspiel - mrr computer

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den anderen hinterher.<br />

Sachs sah das Team im Haus verschwinden, drehte sich um und<br />

überquerte die Straße, um für die Sicherheit der dortigen Bewohner<br />

zu sorgen.<br />

Sie humpelte nicht mehr.<br />

In Wahrheit ging es ihr schon die ganze Zeit gut, abgesehen von<br />

einer gewissen Enttäuschung darüber, dass sie nicht an dem Zugriff<br />

teilnehmen würde. Aber sie hatte den Sturz und die Verletzung<br />

vortäuschen müssen. Um Lon Sellittos willen. Ihr war nur eine<br />

Möglichkeit eingefallen, ihn zu retten: Sie musste ihn dazu zwingen,<br />

in vorderster Linie aktiv zu werden. <strong>Das</strong> Risiko für ihn und das<br />

Team erschien ihr minimal – es war jede Menge Verstärkung vor<br />

Ort, alle trugen Schutzkleidung, und sie würden den Täter<br />

überraschen. Außerdem schien Sellitto seine Angst halbwegs unter<br />

Kontrolle zu haben. Sie musste daran denken, wie behutsam er die<br />

Glock gehalten und betrachtet hatte und wie sein Blick dann nervös<br />

zum Haus des Täters gehuscht war.<br />

Jedenfalls gab es keine Alternative. Sellitto war ein großartiger<br />

Cop. Aber falls er so furchtsam blieb, würde er bald gar kein Cop<br />

mehr sein, und damit wäre sein Leben vorbei. Diese nagenden<br />

Selbstzweifel fraßen sich tief in die Seele. Sachs wusste es; auch sie<br />

kämpfte ständig dagegen an. Falls Sellitto jetzt nicht die Initiative<br />

ergriff, würde er aufgeben.<br />

Sie beschleunigte ihren Schritt. Immerhin musste sie ebenfalls<br />

eine wichtige Aufgabe erfüllen, nämlich die gegenüberliegenden<br />

Wohnungen sichern, und ihr blieb wenig Zeit. <strong>Das</strong> Zugriffsteam<br />

würde jeden Augenblick losschlagen. Sachs klingelte bei allen<br />

Anwohnern, ließ die vorderen Zimmer räumen und wies die Leute<br />

an, vorläufig hinter verschlossenen Türen auszuharren. Dann wandte<br />

sie sich über die geheime Funkfrequenz an Bo Haumann und teilte<br />

ihm mit, die unmittelbare Nachbarschaft sei gesichert; sie werde sich<br />

nun um die weiter entfernten Häuser kümmern.<br />

»Okay, wir gehen rein«, sagte der Mann kurz und bündig.<br />

Sachs ging die Straße entlang und ertappte sich dabei, dass sie<br />

einen Fingernagel in die Nagelhaut ihres Daumens grub. Die Ironie<br />

der Situation wurde ihr bewusst: Sellitto war nervös, weil er sich in<br />

Gefahr begab; sie selbst hingegen konnte es kaum ertragen, sich in<br />

sicherer Entfernung zu befinden.<br />

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