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Das Teufelsspiel - mrr computer

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Farbigen mit dem ernsten Gesicht. Er hatte seine Armeejacke gegen<br />

ein zerlumptes sandfarbenes Sakko eingetauscht, weil er wohl<br />

vermutet hatte, bei der Schule gesehen worden zu sein.<br />

Der Gefangene schaute blinzelnd zu Boden. Er wirkte ein wenig<br />

konsterniert wegen seiner Verhaftung, aber nicht eingeschüchtert<br />

durch den Halbkreis aus Beamten um ihn herum. Schließlich wollte<br />

er etwas sagen. »Hören Sie, Sie haben sich …«<br />

»Ruhe«, unterbrach Dellray ihn barsch und durchsuchte<br />

weiterhin die Brieftasche des Mannes, während er dem Team<br />

erklärte, was geschehen war. Der Agent hatte die Berichte über die<br />

Geldwäschefälle des FBI vorbeibringen wollen und den Teenager<br />

aus Rhymes Haus kommen gesehen. »Dieser Typ hat dem Jungen<br />

Geld gegeben, ist dann von seiner Bank aufgestanden und<br />

weggegangen. Sein Aussehen und das Hinken haben zu der<br />

Personenbeschreibung unseres Verdächtigen gepasst. Er kam mir<br />

irgendwie seltsam vor, besonders als ich seinen deformierten<br />

Knöchel gesehen habe.« Dellray wies auf die kleine 32er Automatik,<br />

die er in der Socke des Mannes gefunden hatte. Dann schilderte er,<br />

wie er sein Jackett ausgezogen, es um die Akten gewickelt und das<br />

Päckchen hinter einem Gebüsch versteckt hatte. Danach hatte er sich<br />

etwas Erde auf seinen Trainingsanzug geschmiert, um als<br />

Obdachloser durchzugehen, eine Rolle, die ihm während seiner<br />

früheren Tätigkeit als verdeckter Ermittler eine gewisse Berühmtheit<br />

eingebracht hatte. Auf diese Weise konnte er sich dem Mann nähern<br />

und ihn überrumpeln.<br />

»Lassen Sie mich etwas sagen«, forderte Boyds Partner.<br />

Dellray drohte ihm mit erhobenem Zeigefinger. »Wir lassen es<br />

Sie wissen, wenn wir möchten, dass Sie sich äußern. Alles klar?«<br />

»Ich …«<br />

»Al-les klar?«<br />

Er nickte mürrisch.<br />

Der FBI-Agent hielt hoch, was er in der Brieftasche gefunden<br />

hatte: Geld, ein paar Familienfotos und einen ausgeblichenen,<br />

abgenutzten Schnappschuss. »Was ist das?«, fragte er.<br />

»Mein Zeichen.«<br />

Dellray ließ Rhyme einen Blick auf das Bild werfen. Darauf war<br />

einer der alten, kastenförmigen New Yorker U-Bahn-Wagen zu<br />

sehen, auf dessen Flanke ein buntes Jax 157 gesprüht war.<br />

»Ein Graffitikünstler«, sagte Sachs und hob eine Augenbraue.<br />

»Und gar nicht mal schlecht.«<br />

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