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Das Teufelsspiel - mrr computer

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dem von Rhyme oft beklagten Kardinalfehler: der Verunreinigung<br />

eines Tatorts.<br />

»Wie lenken Sie diesen Stuhl?«, fragte Lakeesha.<br />

»Pst!«, warnte Geneva.<br />

»Ich frag doch bloß.«<br />

»Nun, lass es.«<br />

»Aber Fragen sind doch nichts Schlimmes.«<br />

Lakeesha hatte ihre Nervosität vollständig abgelegt. Rhyme kam<br />

zu dem Schluss, dass sie sogar ziemlich aufgeweckt war. Anfangs<br />

verhielt sie sich scheu, um naiv und verletzlich zu wirken, sodass ihr<br />

Gegenüber sich im Vorteil wähnte. In Wahrheit schätzte sie lediglich<br />

die Situation ein. Sobald sie sich der Sache gewachsen fühlte, gab sie<br />

jede Zurückhaltung auf.<br />

Genau genommen war Rhyme dankbar für das Gesprächsthema.<br />

Er erklärte die elektrische Steuerung und wie er mit seinem linken<br />

Ringfinger per Touchpad die Richtung und Geschwindigkeit des<br />

Rollstuhls regeln konnte.<br />

»Einen Finger?« Lakeesha betrachtete einen ihrer orangefarbenen<br />

Nägel. »Mehr können Sie nicht bewegen?«<br />

»Nein, abgesehen von meinem Kopf und den Schultern.«<br />

»Mr. Rhyme«, sagte Geneva und schaute auf die rote Swatch, die<br />

groß und unübersehbar an ihrem schmalen Handgelenk hing. »Was<br />

ist mit den Tests? Der erste ist in zwei Stunden. Wie lange wird das<br />

hier dauern?«<br />

»Machst du dir Sorgen wegen der Schule?«, fragte Rhyme<br />

überrascht. »Oh, ich bin sicher, du kannst heute zu Hause bleiben.<br />

Nach allem, was geschehen ist, werden deine Lehrer bestimmt<br />

Verständnis dafür haben.«<br />

»Aber ich möchte eigentlich gar nicht zu Hause bleiben. Ich muss<br />

an den Tests teilnehmen.«<br />

»Yo, Gen, mach mal halblang. Der Mann hier sagt, du bist<br />

entschuldigt, kannst total legal ’ne Auszeit nehmen, und du willst<br />

nicht? Komm schon. <strong>Das</strong> ist doch bescheuert.«<br />

Geneva sah ihrer Freundin in die Augen. »Und du wirst die Tests<br />

ebenfalls mitschreiben. Du schwänzt nicht.«<br />

»<strong>Das</strong> ist kein Schwänzen, du bist doch entschuldigt«, korrigierte<br />

das füllige Mädchen sie mit unwiderlegbarer Logik.<br />

Rhymes Telefon klingelte. Er war dankbar für die<br />

Unterbrechung.<br />

»Kommando, Telefon, Abheben«, sagte er in das Mikrofon neben<br />

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