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LATVIJAS UNIVERSITÂTES RAKSTI. 2004. 666. sçj.: LITERATÛRZINÂTNE, FOLKLORISTIKA,<br />

MÂKSLA, 230.–238. lpp.<br />

Das eigene und das fremde – land und folk in einigen<br />

kulturhistorischen schrriften baltischer herkunft<br />

The Own and the Foreign: Land and People in Some<br />

Baltic Writings of Cultural Historical Importance<br />

Savçjais un sveðais – zeme un ïaudis daþos baltieðu<br />

izcelsmes kultûrvçsturiskos tekstos<br />

Ivars Orehovs (Latvia)<br />

Latvijas Universitâtes Moderno valodu fakultâtes<br />

Literatûras un kultûras nodaïa<br />

Visvalþa iela 4a, Rîga, LV 1050,<br />

e–pasts: ivars.orehovs@lu.lv<br />

Eigenes und Fremdes – diese zwei Erscheinungen sind wesentlich sowohl für literarische<br />

Texte, als auch für kulturhistorische Schriften. Deshalb erscheint es angebracht, aus<br />

geschichtlicher Perspektive mögliche Ausdrucksformen dieser Begriffe zu untersuchen.<br />

Als zeitlicher Ausgangspunkt wird hier wegen einer Beschleunigung ökonomischer– und<br />

Handelstätigkeiten im Herzogtum Kurland, so auch der Reformansprüche der schwedischen<br />

Regierung in Liefland das XVII. Jahrhundert gewählt.<br />

Aus der Vielfalt der literarischen Genres haben mehrere eine nahe Verwandtschaft zu<br />

dokumentarischen Materialien. In der Untersuchung werden folgende kulturhistorische<br />

Erscheinungen analysiert: ein Tagebuch (Erik Dahlbergh Tagebuch), zwei Autobiographien<br />

(Urban Hjärne Die Autobiographie und Agneta Horn Das Leben), eine Reisebeschreibung<br />

(Johann Arnold von Brand Die Reisebeschreibung) und ein panegyrischer Text (das Poem von<br />

Christian Bornmann Mitau).<br />

Ein öfters vorkommendes Merkmal in der Grenzziehung zwischen dem Eigenen und dem<br />

Fremden in den Texten des XVII. Jahrhunderts ist die historisch bedingte Einteilung in Christen<br />

(Deutsche) und Heiden (Letten, Liefen – „Undeutsche”), eine andere Art der<br />

Differenzierung – nach der sozialen Zugehörigkeit und zuletzt, aber nicht minder wichtig – im<br />

Persönlichen, Privaten einerseits, und den Vorgängen in der umgebenden Welt andererseits (in<br />

Tagebüchern).<br />

Bemerkenswert, dass es keine spezielle Teilungsabsicht nach der nationalen Zugehörigkeit gibt,<br />

im Gegenteil – in einem multikulturellen Milieu erscheint eine Möglichkeit der Herausbildung<br />

eines gesunden Lokalpatriotismus.<br />

Keywords: Latvija, Baltija; literatûra, kultûrvçsture; XVII–XX gs. avoti vâcu un zviedru<br />

valodâ.<br />

Die Präsenz des Eigenen und des Fremden als wesentliches und Wert<br />

bestimmendes Element ist ein wichtiges Merkmal literarischer Texte und<br />

kulturhistorischer Schriften. Deshalb erscheint es angebracht, aus geschichtlicher<br />

Perspektive mögliche Ausdrucksformen dieser Begriffe zu untersuchen. Als Beispiel<br />

dafür eignet sich – wegen der internationalen Bedeutung und der damit verbundenen<br />

komplexen Geschichte — besonders das Baltikum, und hier vor allem Kurland und<br />

Liefland. Als zeitlichen Ausgangspunkt wählen wir das XVII. Jahrhundert: das Leben<br />

im Herzogtum Kurland nimmt in dieser Zeit dank einer Beschleunigung der<br />

ökonomischen Aktivitäten und der dadurch verursachten Zunahme der ausländischen

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