Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10<br />
<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />
liegen die Fasererträge pro Hektar zum Teil unrealistisch hoch. Insgesamt<br />
ergibt sich:<br />
Produktionsmengen EU, Wirtschaftsjahr 1999/2000,<br />
Schätzung <strong>nova</strong>-<strong>Institut</strong><br />
Flachs-Kurzfasern 60.000 - 70.000 t<br />
Hanf-Kurzfasern 25.000 - 30.000 t<br />
Tabelle 3 zeigt eine aktuelle Prognose über die Flachs- Lang- <strong>und</strong> -Kurzfaserproduktion<br />
in den drei traditionellen Flachsländern Frankreich, Belgien<br />
<strong>und</strong> den Niederlanden. In diesen drei Ländern werden praktisch alle<br />
EU-Flachs-Langfasern produziert sowie etwa 50 % aller Flachs-Kurzfasern.<br />
Zusätzlich aufgeführt sind Lagerbestände, Im- <strong>und</strong> Exporte aus<br />
bzw. in Nicht-EU-Länder. Da die Im- <strong>und</strong> Exporte stark schwanken <strong>und</strong><br />
für 1999 noch keine Schätzungen vorliegen, wurde hier der Durchschnitt<br />
der letzten Jahre genannt.<br />
In Tabelle 3 ist unter Kurzfasern praktisch ausschließlich das Nebenprodukt<br />
„Werg“ der Langfaserlinie gemeint. In den genannten, traditionellen<br />
Ländern gibt es nur sehr geringe Mengen an Flachs-Kurzfasern aus<br />
der Gesamtfaserlinie (siehe Kasten S. 11), die dagegen in den neuen<br />
Flachsländern, das sind vor allem Deutschland, Großbritannien <strong>und</strong> die<br />
skandinavischen Ländern, vollkommen dominiert.<br />
Einsatzgebiete für Flachsfasern<br />
Die Flachs-Langfasern werden praktisch ausschließlich für Bekleidungs<strong>und</strong><br />
Heimtextilien eingesetzt. Die in der EU weiterverar<strong>bei</strong>teten Langfasern<br />
gehen zu mehr als 80 % in die Nass-Spinnerei, zu mehr als 10 % in<br />
die Trockenspinnerei <strong>und</strong> zu knapp 10 % in die Zwirnerei. Die Langfaser-<br />
(<strong>und</strong> Kurzfaser-)Garne – gesponnen in <strong>und</strong> außerhalb der EU – werden<br />
eingesetzt im Bekleidungstextilbereich (50 %), als Möbelbezüge (13 %), in<br />
sonstigen Haus- <strong>und</strong> Heimtextilien (20 %) <strong>und</strong> als Säcke, Planen etc.<br />
(17 %). (CGFTL 1998, AGPL 1997, NOVA 1999, KARUS & KAUP & DA-<br />
VID 1999)<br />
Über 50 % der Langfasern werden allerdings nicht in der EU versponnen,<br />
sondern zum Spinnen exportiert, insbesondere nach China (50 %)<br />
<strong>und</strong> Brasilien (5 %) (1998). Hier sind bereits wichtige Teile der Wertschöpfungskette<br />
aus der EU ausgelagert worden <strong>und</strong> die Auslagerung nimmt<br />
noch weiter zu. Die Fasern kehren dann als Garne oder Gewebe auf den