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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern (Deutschland und EU)
Auf der anderen Seite weisen die standardisierten synthetischen
Fasern in vielen Anwendungen große produktionstechnische Vorteile
auf, die den Nachteil im Faserpreis mehr als kompensieren
können.
Naturfasern haben gute Chancen gegenüber synthetischen Fasern,
wenn
- Naturfasern weiter standardisiert werden können (Qualitätsmanagement),
- neue Produktionsverfahren, die speziell an Naturfasern angepasst
sind, realisiert werden,
- vergleichbare (oder bessere) Produkteigenschaften erreicht werden
können,
- ökologische Aspekte eine Rolle spielen und
- die Herstellkosten des Bauteils o. ä. vergleichbar (oder niedriger)
sind.
In einigen Anwendungen, wie z. B. Formpressteilen in der Automobilindustrie,
ist dies bereits gelungen.
- Schließlich stehen EU-Flachs- und -Hanf-Kurzfasern untereinander
in Konkurrenz und ebenso die Flachsfasern aus den Gesamtfaserlinien
und das Flachswerg aus der Langfasergewinnung.
Strukturen, Herstellkosten und Marktpreise sind bei Fasern aus Gesamtfaserlinien
und Werg aus der Langfasergewinnung verschieden.
Die technischen Fasern aus der Gesamtfaserlinie müssen den
gesamten Fasererlös erwirtschaften, ihre Marktpreise hängen eng
mit ihren Herstellkosten zusammen und schwanken nur wenig.
Werg aus der Langfaserproduktion ist lediglich ein minderwertschöpfendes
Nebenprodukt, dessen Preis primär vom Markt bestimmt
wird. Entsprechend stark schwanken die Preise.
Die Konkurrenzsituation unter der Naturfasern wird vor allem bestimmt
durch:
- ihre technischen Eigenschaften (und damit ihre möglichen Einsatzgebiete),
- ihr Marktvolumen und ihre Marktstrukturen (und damit ihre Versorgungssicherheit)
und
- ihre Marktpreise (und deren Kalkulierbarkeit).
In dieser Studie sollen vor allem Fragen nach Märkten und Preisen beantwortet
werden. Deshalb soll hier eine Diskussion über technische Fasereigenschaften,
verschiedene Qualitäten und korrespondierende Einsatz-