Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
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<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />
7 Darstellung der möglichen Auswirkungen<br />
<strong>bei</strong> Umsetzung des EU-Reformvorschlages<br />
Die ökonomischen Auswirkungen <strong>bei</strong> Umsetzung des EU-Reformvorschlages<br />
sind in Kapitel 6 ausführlich dargestellt <strong>und</strong> diskutiert worden.<br />
Es zeigte sich dort, dass bereits die anvisierte Kürzung der Beihilfe für das<br />
Wirtschaftsjahr 2000/01 die neuen Gesamtfaseranlagen (<strong>und</strong> ihre Landwirte)<br />
vor wirtschaftliche Herausforderungen stellt – schließlich sind<br />
schon jetzt die Gewinnmargen entlang der Wertschöpfungskette sehr<br />
klein (vgl. Grafiken 2 <strong>und</strong> 3). Da aber <strong>bei</strong> vielen Landwirten <strong>und</strong> Aufschlussunternehmen<br />
– gerade <strong>bei</strong> denen, die sich noch in der Startphase<br />
befinden – Produktivitätssteigerungen möglich sind, ist eine Kompensation<br />
der Beihilfekürzung für das Wirtschaftsjahr 2000/01 durchaus denkbar<br />
(vgl. Grafiken 2, 3 <strong>und</strong> 4).<br />
Andererseits haben Pionierunternehmen in der Startphase, vor allem<br />
wenn neue Aufschlusstechnologien erstmalig umgesetzt werden, ganz<br />
besondere ökonomische Probleme, die auch schon durch die Beihilfekürzung<br />
für das Wirtschaftsjahr 2000/01 deutlich verschärft werden. Gerade<br />
in Deutschland werden im Jahr 2000 bzw. 2001 solche technisch neuartigen<br />
Anlagen in Betrieb gehen.<br />
Mag die Beihilfesenkung für das Wirtschaftsjahr 2000/01 noch durch<br />
Produktivitätssteigerungen auffangbar sein, die Beihilfesenkungen, die<br />
für die Wirtschaftsjahre 2002/03 bis 2004/05 bzw. 2005/06 geplant sind,<br />
sind durch Produktivitätssteigerungen nicht mehr kompensierbar (vgl.<br />
Kapitel 6). Nur <strong>bei</strong> gleichzeitiger Realisierung bereits einzeln unrealistischer<br />
Szenarien, wie z. B. die sehr starke Erhöhung der Stroherträge <strong>und</strong><br />
des Stroh-Durchsatzes in den Aufschlussanlagen sowie der vollständige<br />
Absatz aller Fasern <strong>und</strong> Schäben zu adäquaten Preisen, könnte in der<br />
Wertschöpfungskette eventuell noch ein Gewinn erwirtschaftet werden.<br />
Für die meisten neuen Flachs- <strong>und</strong> Hanfbetriebe in der EU dürften die<br />
geplanten Beihilfesenkungen den sicheren Konkurs innerhalb der nächsten<br />
fünf Jahre bedeuten.