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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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<strong>Markt</strong>entwicklungen <strong>und</strong> Potenziale der wichtigsten Produktlinien<br />

- Es ist aber davon auszugehen, dass der Anteil aus Frankreich, Belgien<br />

<strong>und</strong> den Niederlanden steigen wird <strong>und</strong> schon gestiegen ist,<br />

da in diesen Ländern der technische Sektor für das Werg aus der<br />

Langfaserproduktion zunehmend ernst genommen wird.<br />

- Der Einsatz von Hanf stellt eine neue Entwicklung dar, eine Entwicklung<br />

mit einer besonderen Dynamik. Erst im Jahr 1998 wurden<br />

die ersten Hanffasern aus EU-Anbau in der Serienproduktion eingesetzt,<br />

im Jahr 1999 waren es dann bereits 1.700-1.800 t (Tabelle 9),<br />

die aus deutscher (ca. 50 %), niederländischer, englischer <strong>und</strong> französischer<br />

Produktion stammen. Die neuen Hanfunternehmen in<br />

der EU sind stark auf die Automobilindustrie ausgerichtet. Da<br />

Qualitäten <strong>und</strong> Preise stimmen sowie ausreichende Produktionskapazitäten<br />

vorhanden sind bzw. weiter ausgebaut werden, ist mit einer<br />

weiteren Zunahme des Hanffaser-Einsatzes in den nächsten<br />

Jahren zu rechnen.<br />

Bislang werden keine relevanten Mengen an Hanffasern importiert. Einzig<br />

<strong>und</strong> allein Rumänien könnte ab 2000 oder 2001 als zusätzlicher Lieferant<br />

am <strong>Markt</strong> in Erscheinung treten. Planungen nach soll dort die Anbaufläche<br />

in den nächsten Jahren auf 7.000 ha Hanf ausgeweitet <strong>und</strong><br />

neben der Langfaserproduktion sollen ca. 7.000 t Werg (Kurzfaser) für<br />

technische Anwendungen produziert werden (HOLLER 1999).<br />

Neu am <strong>Markt</strong> sind Kenaffasern, die aus den USA <strong>und</strong> vor allem aus<br />

Asien (Bangladesch) stammen. Bisher setzen nur wenige Vliesleger – in<br />

Kooperation mit US-Unternehmen – Kenaffasern ein; der <strong>Markt</strong>anteil ist<br />

in den letzten Jahren aber bereits beachtlich gewachsen.<br />

Sisal- <strong>und</strong> Jutefasern werden seit Jahren in der deutschen Automobilindustrie<br />

eingesetzt. Ihr prozentualer Anteil ist rückläufig. Dies liegt<br />

daran, dass der Einsatz von Recycling-Fasern <strong>zur</strong>ückgeht <strong>und</strong> Sisal- <strong>und</strong><br />

Jute-Frischfasern preislich eher über Hanf- <strong>und</strong> Flachsfasern liegen (siehe<br />

Kapitel 4). Bei Jute- <strong>und</strong> Sisal-Recyclingfasern ist die Versorgungssicherheit<br />

immer weniger gewährleistet (Kaffeesäcke werden zunehmend<br />

durch Container ersetzt, Überschwemmungen in den Anbaugebieten<br />

gefährden die Ernten), <strong>und</strong> die Fasern sind oft verunreinigt (Pflanzenschutzmittel,<br />

Öl, Reste von Kaffee/Kakao), was zu Fogging-Problemen<br />

führt (KINKEL 1999).<br />

Weitere Informationen zum Weltmarkt für <strong>Naturfasern</strong>, Versorgungssicherheit<br />

<strong>und</strong> Konkurrenzsituation finden sich in Kapitel 4.<br />

Gülzow, 30. November 1995 35

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