Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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Aktuelle Märkte für Flachs- und Hanffasern und deren Entwicklung in Deutschland sowie in anderen EU-Ländern Tabelle 5: Wichtigste Einsatzgebiete von Hanf-Kurzfasern, EU 1999 (in Tonnen) (NOVA 2000) Produktlinie Daten aus Umfrage 01-02/2000 Gesamtmenge für D % EU (ohne D) EU (incl. D) Zellstoff für Papier 0 0 100 100 0,3 Spezialzellstoff 0 0 24.882 24.882 87 Verbundwerkstoffe Automobilindustrie 820 45 950 1.770 6 Verbundwerkstoffe sonstige 20 1 100 120 0,4 Bau- und Dämmstoffe 660 36 435 1.095 4 Geo- und Agrartextilien 80 4 154 234 0,8 Bekleidungstextilien 0 0 0 0 0 Trad. Anwendungen, Zwirne, Seile etc. 0 0 150 150 0,5 sonstiges 230 13 50 280 1 Summe 1.810 100 26.821 28.631 100 Zu den Tabellen 4 und 5 Im Flachsbereich konnten in der Umfrage nur ca. 12 % der Gesamtmenge an Flachs-Kurzfasern erfasst werden. Die Zahlen in der Tabelle 4 mussten daher auf Basis bereits durchgeführter Studien und Umfragen ergänzt werden (vgl. Tabelle 2 und 3 und Begleittexte). Eine Diskussion der Produktlinien für Kurz-Faserflachs erfolgte bereits auf den vorherigen Seiten. Interessant ist, dass der Bereich neue technische Anwendungen, insbesondere Verbundwerkstoffe und Bau- und Dämmstoffe zwar immer noch klein ist, aber gegenüber den letzten Jahren auf insgesamt knapp 9 % zugenommen hat. Dies liegt, wie bereits diskutiert, auch am Marktzugang neuer Flachsunternehmen aus Großbritannien, den skandinavischen Ländern, Österreich und Deutschland. Gülzow, 30. November 1995 17 %
18 Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern (Deutschland und EU) Beim Hanf (Tabelle 5) fällt die dominierende Rolle des Zellstoffmarktes auf, die vor allem auf die traditionellen Hanfzellstoffproduzenten aus Frankreich und Spanien zurückzuführen ist. In Frankreich, dem größten Hanfanbauland der EU, macht der Zellstoffmarkt – dies ist sowohl der Markt für Spezialzellstoffe als auch für Zellstoffe für Standardpapiere (vgl. Kapitel 2) – ca. 95 % aus (MATHIEU 1999). Durch die Aktivitäten der neuen Hanfunternehmen aus Großbritannien, den Niederlanden und Deutschland im Bereich neuer technischer Anwendungen ist die Bedeutung des Zellstoffmarktes bereits von ca. 95 % auf heute ca. 87 % gefallen. Die Bereiche Verbundwerkstoffe, Bau- und Dämmstoffe, Geo- und Agrartextilien und sonstige (technische) Anwendungen kommen heute bereits auf über 10 %, Tendenz weiter wachsend (siehe Kapitel 2). Der Bekleidungs- und Heimtextilbereich spielt für EU-Hanffasern bislang keinerlei Rolle. Er wird ausschließlich durch Importe aus Osteuropa und China in Form von Fasern, Garnen und Geweben gedeckt. Hauptgrund hierfür ist, dass für eine textile Hanffaser entweder eine traditionelle Wasserröste notwendig ist oder aber neue biologisch oder physikalisch-chemische Verfahren. Während die Wasserröste aus ökonomischen und ökologischen Gründen in der EU aufgegeben wurde, konnten die neuen Verfahren noch nicht in die Praxis umgesetzt werden. Die vollkommene Ausrichtung auf technische Märkte (Zellstoff und Vliese/Filze (non wovens)) bringt stabile, mode-unabhängige Preise mit sich sowie eine starke Ausrichtung der Faserqualitäten an die Anforderungen der Abnehmer aus dem Spezialzellstoff- bzw. technischen Textilbereich, die im Flachssektor traditionell nur als „Nebenstoffverwerter“ gesehen wurden. Beides erklärt – neben technischen Qualitätsaspekten – das Interesse z. B. der Automobilindustrie an den neuen technischen Hanffasern. EU-Hanffasern für technische Vliese und Filze werden aktuell am deutschen Markt für 0,90 bis 1,20 DM/kg gehandelt, womit die Fasern gegenüber anderen Naturfasern konkurrenzfähig sind (vgl. Kapitel 4). Für Hanf werden in Tabelle 5 keine Exportzahlen in Nicht-EU-Länder genannt. Im Gegensatz zum Flachs spielen Exporte und auch Importe bei Hanffasern eine vollkommen untergeordnete Rolle. Hanffasern werden nur in geringem Maße in Nicht-EU-Länder exportiert. Infolge des weitgehenden Zusammenbruchs des osteuropäischen und russischen Hanfanbaus spielen auch Importe derzeit keine Rolle mehr. Dies kann sich aber zukünftig wieder ändern (vgl. Kapitel 4).
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Naturfasern bei Herausgeber: Fachag
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