Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
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<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />
wurden 1999 1.700 t Hanffasern im Automobilbereich eingesetzt. Die<br />
Hanffaserproduzenten, die in der Umfrage geantwortet haben, geben an,<br />
dass sie 1.770 t Hanffasern im Automobilbereich abgesetzt haben.<br />
Im Flachsbereich klaffen die Zahlen stärker auseinander (Zulieferer:<br />
16.000 t, Produzenten: 2.100 t), weil zum einen die Produzenten sich nur<br />
im geringem Umfang an der Befragung beteiligt haben <strong>und</strong> zum anderen<br />
Flachsfasern für Verb<strong>und</strong>werkstoffe in großem Umfang importiert werden,<br />
was von allen Seiten immer wieder bestätigt wird.<br />
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass neben den genannten<br />
<strong>Naturfasern</strong> in der deutschen Automobilindustrie noch ca.<br />
50.000-60.000 t/a Baumwoll-Reißfasern <strong>und</strong> 50.000-70.000 t/a Holzfasern<br />
eingesetzt werden. Die Zahlen sind allerdings deutlich rückläufig, da es<br />
<strong>bei</strong> Bauteilen aus diesen Fasern zu starken Ausdünstungen kommen<br />
kann (z. B. Formaldehyd <strong>bei</strong> phenolharzgeb<strong>und</strong>enen Holz- <strong>und</strong> Baumwollfasern)<br />
<strong>und</strong> die mechanischen Eigenschaften unterlegen sind. Von<br />
dem Rückgang der Reiß- <strong>und</strong> Holzfasern werden zum einen Flachs- <strong>und</strong><br />
Hanffasern <strong>und</strong> zum anderen ABS-Bauteile profitieren (KINKEL 1999<br />
<strong>und</strong> DUPONT 1999).<br />
Wie etabliert der Einsatz von <strong>Naturfasern</strong> in Serienteilen der Automobilindustrie<br />
bereits ist, zeigt die folgende Tabelle, die sich ausschließlich<br />
auf aktuelle Modelle bezieht.<br />
So beeindruckend die genannten, sehr konkreten <strong>Markt</strong>potenziale für<br />
<strong>Naturfasern</strong> bereits sind, so stellen sie vielleicht nur die Spitze des Eisbergs<br />
dar. Die Hochrechnungen beziehen sich nur auf bereits heute in<br />
Serienfertigung umgesetzte Produktionsverfahren (s. u.). Neue Produktionsverfahren,<br />
wie z.B. naturfaserverstärkte Kunststoffe im Spritzgussverfahren,<br />
können weitere große Märkte erschließen, ebenso wie modifizierte<br />
<strong>Naturfasern</strong>, die auch einen Einsatz im Außenbereich ermöglichen.<br />
Hinzu kommen Märkte im Bereich LKW-, Bus-, Bahn- <strong>und</strong> Flugzeugbau,<br />
die hier ebenso nicht erfasst sind.<br />
2005-Prognose der Faserproduzenten<br />
Nach eigenen Prognosen wollen die Flachs- <strong>und</strong> Hanffaser-Produzenten<br />
im Jahr 2005 ca. 13.000 t Hanffasern <strong>und</strong> ca. 5.500 t Flachsfasern im europäischen<br />
Automobilbereich absetzen <strong>und</strong> zusätzlich 7.400 t Hanffasern<br />
<strong>und</strong> 2.300 t Flachsfasern in sonstigen Verb<strong>und</strong>werkstoffen (vgl. Tabelle 7<br />
<strong>und</strong> 8). Angesichts der skizzierten Potenziale erscheinen diese Zahlen<br />
durchaus realisierbar, sofern es in der EU-Beihilfepolitik keine zu raschen