Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
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<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />
<strong>bei</strong> Null liegen, ist das Absatzpotential aber praktisch unbegrenzt. ...<br />
In jedem Fall dürfte aber für Fasern, die noch stark mit Schäben<br />
versetzt sind, keine Verar<strong>bei</strong>tungs<strong>bei</strong>hilfe gewährt werden. Aus diesen<br />
Produkten, <strong>bei</strong> denen die Verar<strong>bei</strong>tungskosten für das Stroh niedrig<br />
sind, wird zumeist gewöhnliche Papierpulpe hergestellt.“<br />
Die <strong>nova</strong>-Erhebung im Rahmen dieser <strong>Studie</strong> sowie die Auswertung verfügbarer<br />
<strong>Studie</strong>n hat ergeben, dass die EU-Kommission Umfang <strong>und</strong> Bedeutung<br />
des Standardzellstoff-<strong>Markt</strong>es überschätzt. Es handelt sich <strong>bei</strong><br />
diesem <strong>Markt</strong> lediglich um einen „Notmarkt“ für nicht gereinigtes, minderwertiges<br />
Flachswerg, das sonst keinen Absatz findet. Eigentlicher<br />
Zielmarkt ist der hochpreisige Spezialzellstoffmarkt, der eine wertvolle<br />
<strong>und</strong> erhaltenswürdige Produktlinie darstellt.<br />
In Kapitel 2 sind die Zellstoffmärkte, ihre Struktur <strong>und</strong> Entwicklungspotenziale<br />
detailliert dargestellt. Insgesamt gehen nur 20 bis 30 % der<br />
Zellstoff-Kurzfasern (Flachs <strong>und</strong> Hanf) in den minderwertigen Standardzellstoffbereich<br />
<strong>und</strong> 70 bis 80 % in den Spezialzellstoffbereich. Zu<br />
Flachs-Modezeiten geht der Anteil von Standardzellstoff noch weiter<br />
<strong>zur</strong>ück, da es sich dann lohnt, auch die minderwertigen Fasern zu veredeln.<br />
Nach der <strong>nova</strong>-Erhebung spielt der Standardzellstoffsektor für die<br />
Hanfnutzung überhaupt keine Rolle, 99 % der Zellstoff-Hanffasern werden<br />
in eigenen Verar<strong>bei</strong>tungslinien direkt für den Spezialzellstoffmarkt<br />
produziert. Ähnlich sieht die Situation in den neuen Flachsländern mit<br />
Gesamtfaserlinien aus.<br />
Eine ökonomische Schlechterstellung des Flachs- <strong>und</strong> Hanf-Spezialzellstoffsektors<br />
würde unmittelbar dazu führen, dass die Importe tropischer<br />
Fasern <strong>und</strong> tropischer Faserzellstoffe zunehmen würden <strong>und</strong> ganze<br />
Verar<strong>bei</strong>tungslinien in der EU vor dem Aus stünden, die zudem i. d. R.<br />
weitaus ökologischer produzieren als z. B. Unternehmen in Asien.<br />
Märkte für Kurzfasern<br />
„Kommerzielle Absatzmärkte sind vorhanden, werden aber häufig<br />
von anderen Pflanzenfasern wie Jute oder Sisal beherrscht. ... gibt es<br />
wachsende, aber unsichere Absatzmärkte ... Nach Auffassung einzelner<br />
<strong>Markt</strong>teilnehmer <strong>und</strong> Forschungsinstitute könnten zahlreiche<br />
Erzeugnisse aber bald selbst <strong>bei</strong> sehr viel niedrigeren Beihilfen rentabel<br />
sein. ... Die mit Kurzfaserflachs <strong>und</strong> Hanf bestellten Flächen<br />
haben ständig zugenommen, ohne daß dies zu einer vergleichbaren