Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
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Wettbewerbssituation zu Faserimporten aus Osteuropa <strong>und</strong> Asien<br />
4 Wettbewerbssituation zu Faserimporten<br />
aus Osteuropa <strong>und</strong> Asien<br />
Flachs- <strong>und</strong> Hanf-Kurzfasern aus EU-Anbau <strong>und</strong> -Produktion treffen am<br />
<strong>Markt</strong> auf folgende Konkurrenzfasern für technische Anwendungen:<br />
- Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern aus Osteuropa <strong>und</strong> anderen EU-Ländern.<br />
EU-Unternehmen importieren jährlich ca. 13.000 t Flachs-Kurzfasern<br />
(siehe Tabelle 3), vor allem aus Ägypten <strong>und</strong> Litauen. Die<br />
Preise (<strong>und</strong> Qualitäten) liegen meist etwas unter denen von<br />
EU-Flachsfasern. Die Importfasern werden meist über dieselben<br />
Handelshäuser in Belgien <strong>und</strong> Frankreich bezogen, die auch die<br />
EU-Flachsfasern vertreiben.<br />
Hanffasern werden derzeit nur in unbedeutenden Mengen importiert.<br />
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR brachen die meisten<br />
Hanfunternehmen in Osteuropa zusammen. Aktuell fließen Investitionen<br />
in die rumänische Hanfindustrie, die in den nächsten Jahren<br />
bis zu 7.000 t Hanf-Kurzfasern für technische Anwendungen<br />
bereitstellen könnte (HOLLER 1999).<br />
- Jute-, Sisal- <strong>und</strong> Kenaf-Fasern aus Asien<br />
Jute-, Sisal- <strong>und</strong> Kenaffasern werden im technischem Bereich<br />
ebenso wie Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern in Verb<strong>und</strong>werkstoffen eingesetzt.<br />
Zunächst wurden diese Fasern als recycelte Fasern (von Säkken<br />
etc.) eingesetzt, was aber immer wieder zu Qualitäts- <strong>und</strong> Fogging-Problemen<br />
führte. Heute werden verstärkt Frischfasern<br />
(“virgin fibres“) verwendet, die aber preislich auf dem Niveau von<br />
Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern liegen oder sogar darüber.<br />
Mengenmäßig werden insbesondere Jutefasern in erheblich größeren<br />
Mengen produziert als Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern (siehe Tabelle<br />
15). Wichtigste Produzenten sind Bangladesch <strong>und</strong> Indien.<br />
- Synthetische Fasern<br />
<strong>Naturfasern</strong> stehen auch mit verschiedenen synthetischen Fasern in<br />
Konkurrenz (Kunststoff-, Glas- <strong>und</strong> Mineral- oder auch Kohlefasern).<br />
In der Regel liegen die Preise von synthetischen Fasern über<br />
denen von <strong>Naturfasern</strong>. Die Preise sind zudem meist unmittelbar<br />
abhängig von den – steigenden – Rohölpreisen.<br />
Gülzow, 30. November 1995 49