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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />

Zuvor sollen jedoch noch weitere Faser-Produktlinien <strong>und</strong> der Bereich<br />

Schäben kurz diskutiert werden.<br />

Sonstige Faser-Produktlinien<br />

Die einzige Produktlinie, die <strong>bei</strong> Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern – außer Bekleidungstextilien<br />

<strong>bei</strong>m Flachs – noch in nennenswertem Maße genannt wird,<br />

ist der Bereich Geo- <strong>und</strong> Agrartextilien mit Anteilen zwischen 2 <strong>und</strong> 10 %.<br />

Nach den diversen Fachseminaren, die im Jahr 1999 im Rahmen des<br />

EU-Projektes <strong>Markt</strong>In<strong>nova</strong>tion Hanf vom <strong>nova</strong>-<strong>Institut</strong>, dem Faserinstitut<br />

Bremen <strong>und</strong> der Marketingfirma The Value:Marketing durchgeführt<br />

wurden, erstaunt es, dass dem Bereich Geo- <strong>und</strong> Agrartextilien überhaupt<br />

diese Bedeutung <strong>bei</strong>gemessen wird. Das Ergebnis dieser Seminare<br />

war, dass für heimische Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern höchstens kleine<br />

Nischenbereiche <strong>und</strong> einige Spezialanwendungen zu erobern sind.<br />

Der Gr<strong>und</strong> hierfür liegt in den Verrottungseigenschaften der heimischen<br />

Bastfasern <strong>und</strong> ihren <strong>Markt</strong>preisen. Untersuchungen im Faserinstitut<br />

Bremen zeigten, dass Flachs- <strong>und</strong> Hanffaservliese sich gerade <strong>bei</strong><br />

Wasser- <strong>und</strong> Erdkontakt bereits innerhalb von wenigen Monaten stark<br />

zersetzen (MÜSSIG & MARTENS 1999).<br />

Für Geo- <strong>und</strong> Agrartextilien, die <strong>bei</strong> Wasser- <strong>und</strong> Erdkontakt eine<br />

gewisse Langzeitbeständigkeit aufweisen sollen, eignen sich Kokosfasern<br />

erheblich besser. Infolge ihres sehr hohen Ligningehaltes (40-50 % gegenüber<br />

2-5 % <strong>bei</strong> Bastfasern) verrotten Kokosfaser-Vliese nur langsam.<br />

Außerdem liegen Kokosfasern preislich deutlich unter Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern<br />

(siehe Kapitel 4). Die zweite Konkurrenz im Naturfaserbereich<br />

sind Jute-Gewebe, mit denen Hanf <strong>und</strong> Flachs preislich nur schwer konkurrieren<br />

können.<br />

Dies soll nicht bedeuten, dass es keine geo- <strong>und</strong> agrartextilen Anwendungen<br />

für Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern gäbe. Nur sind diese, gerade <strong>bei</strong> mengenintensiven<br />

Anwendungen, durch die Konkurrenz zu Kokos <strong>und</strong> Jute<br />

stark begrenzt.<br />

Als Beispiel für eine neue Produktlinie, die dieses Jahr in Deutschland<br />

am <strong>Markt</strong> eingeführt werden soll, sei die Produktion von Pflanzsubstraten<br />

auf Basis von Flachs- <strong>und</strong> Hanffaservliesen genannt. Die Produkte<br />

sollen z. B. <strong>zur</strong> Anzucht von Kräutern (Kresse u.ä.) eingesetzt werden<br />

<strong>und</strong> entsprechende Supermarkt-Produkte ersetzen. Als Vorteil wird vor<br />

allem die vollständige Kompostierbarkeit des Produktes genannt. Für

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