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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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Ökonomische Analyse der Produktionskosten für Flachs <strong>und</strong> Hanf in Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Faseraufbereitung (Gesamtfaserlinie)<br />

schiedene Regionen aufgeteilt. Die Beihilfe ergibt sich aus<br />

58,67 /t · regionalen Getreidedurchschnittsertrag · 1,95583. Mit<br />

der Kopplung an die Getreide<strong>bei</strong>hilfe ist Hanf einem starken Konkurrenzdruck<br />

ausgesetzt. In der Wirtschaftlichkeit ist Hanf <strong>bei</strong> der<br />

heutigen Beihilfenhöhe knapp konkurrenzfähig mit anderen Sommerungen,<br />

mit Winterweizen (WW) kann er jedoch nicht mithalten.<br />

In den Regionen mit hoher Getreide<strong>bei</strong>hilfe muß Hanf sich aber mit<br />

WW messen lassen, <strong>bei</strong> gleicher Beihilfe <strong>und</strong> wahrscheinlich geringeren<br />

Erlösen. In Regionen mit niedrigerer Getreide<strong>bei</strong>hilfe sind<br />

häufig Kulturen wie Kartoffeln <strong>und</strong> Möhren vertreten, hier kann<br />

Hanf bereits jetzt nicht mithalten, hier gelten die oben genannten<br />

Argumente, <strong>und</strong> dass die Wirtschaftlichkeit gerade ausreiche.<br />

Bei dieser Koppelung wird den Vorteilen des Hanfes wie hohe Umweltverträglichkeit<br />

(kein Pflanzenschutz), hoher Furchtfolgewert<br />

sowie geringe Ar<strong>bei</strong>tsbelastung keine Rechnung getragen.<br />

Flachs<br />

Hier wurde für Deutschland ein zum Hanf analoges Basisszenario aufgebaut,<br />

dessen Datenbasis aber aufgr<strong>und</strong> der geringen derzeitigen Anbaupraxis<br />

unsicherer ist. Außerdem weisen die Angaben der verschiedenen<br />

europäischen Flachsproduzenten zu Anbau- <strong>und</strong> Erntekosten wesentlich<br />

größere Schwankungen auf als <strong>bei</strong>m Hanf. Die Kosten, die in der<br />

<strong>nova</strong>-Erhebung genannt wurden, reichen von 450 bis zu 1.700 /ha. Besonders<br />

große Schwankungen finden sich <strong>bei</strong> den Positionen Saatgut <strong>und</strong><br />

Ernte.<br />

Da in Deutschland derzeit kaum Flachs angebaut wird, kann auch<br />

nicht von einem Standardanbau- <strong>und</strong> vor allem von keinem Standardernteverfahren<br />

gesprochen werden. Viele interessante Entwicklungen im<br />

Erntebereich konnten aufgr<strong>und</strong> der wenigen Flächen noch nicht ihre Praxistauglichkeit<br />

beweisen.<br />

Die Vorgaben an Anbau <strong>und</strong> Ernte für die traditionellen Langfaserlinien<br />

dürften sich von den modernen Gesamtfaserlinien unterscheiden,<br />

insbesondere was Aussaat (Menge <strong>und</strong> Sorten) <strong>und</strong> Erntetechnik angeht,<br />

da z. B. nicht der Erhalt der Parallellage notwendig ist.<br />

Der Gr<strong>und</strong> für diese Unterschiede <strong>bei</strong> Flachs <strong>und</strong> Hanf liegen zum<br />

einen am höheren Fasergehalt <strong>bei</strong>m Flachs <strong>und</strong> zum anderen an den<br />

höheren Strohmengen-abhängigen Kosten <strong>bei</strong> Anbau <strong>und</strong> Ernte von Hanf<br />

Gülzow, 30. November 1995 73

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