Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

Marktentwicklungen und Potenziale der wichtigsten Produktlinien
dem Markt verabschieden mussten oder einen Ausstieg ins Auge fassen,
da sich die Märkte langsamer entwickelt haben als erwartet.
Für einen verstärkten Einsatz von Flachs und Hanf spricht aber, dass
die neu entstehenden Prozessketten und Anlagen versuchen, ihre Produktionskosten
deutlich zu senken. Dies soll erfolgen durch: bessere Auslastung
bestehender Überkapazitäten, Anlagen mit höherem Durchsatzvolumen
(Skaleneffekte), durch integrierte Anlagen (Faseraufschluss ->
Dämmstoff-Fertigung) und durch neue, preiswerte Aufschlussverfahren
verbunden mit speziellen Produktionsverfahren, die von dem klassischen
Weg „Vliesfähige, schäbenfreie Faser -> Dämmvlies“ weggehen. Hierdurch
sollen Preise von (unter) 100-160 DM/m 3 möglich werden, was die
Marktchancen deutlich erhöhen würde. Die neuen Anlagen, die 2000 und
2001 in Betrieb gehen, müssen aber erstmal den Beweis antreten, dass sie
dieses Ziel erreichen können. Die Tabelle 12 zeigt die Preise verschiedener
Dämmstoffe:
Tabelle 12: Endkundenpreise für verschiedene Dämmvliese (netto) (Quellen:
SCHMITZ-GÜNTHER 1998, NOVA 2000)
pro m 2 bei 20 cm Dicke pro m 3
Mineralfaserdämmvliese 15 - 25 75 - 125
Zelluloseflocken 20 - 50 100 - 250
Hanfdämmvliesea 46 230
Flachsdämmvliese a
53 - 63 265 - 315
Zukünftige Hanf- und
Flachsdämmvliese
(unter)
20 - 32
(unter)
100 - 160
a. Rechnet man die Hanf- und Flachsdämmstoffe auf gleiche Wärmeleitfähigkeit
um, so ergeben sich nur noch sehr geringe Vorteile für Hanf gegenüber Flachs.
2005-Prognose der Faserproduzenten
Am Anfang des Kapitels wurden in Tabelle 7 die Prognosen der deutschen
Faserproduzenten für den Einsatz ihrer Fasern im Dämmstoffbereich
zusammengestellt. Die deutsche Flachswirtschaft will (incl. Importen)
im Jahr 2005 knapp 15.000 t Fasern im Dämmstoffmarkt absetzen, die
Hanfwirtschaft zusätzliche 9.000 t. Insgesamt sind dies 24.000 t Flachsund
Hanffasern.
Gülzow, 30. November 1995 39