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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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Erar<strong>bei</strong>tung von Diskussionsvorschlägen zu Rahmenbedingungen, die eine weitere<br />

sachgerechte Entwicklung des Naturfasermarktes gewährleisten<br />

ten ökonomischen Effekt hat. Auch auf die Produktivität <strong>und</strong> das Qualitätsmanagement<br />

erwarten wir keinen nennenswerten Einfluss. Alle<br />

Unternehmen, die ernsthaft an der Belieferung neuer technischer Märkte<br />

interessiert sind (<strong>und</strong> das sind in den meisten neuen Flachs- <strong>und</strong> Hanfländern<br />

praktisch alle Unternehmen), machen zunehmend den Strohpreis<br />

von Qualitätseigenschaften abhängig <strong>und</strong> führen Qualitätsmanagementsysteme<br />

ein – ob mit oder ohne Verar<strong>bei</strong>tungs<strong>bei</strong>hilfe.<br />

Die Verar<strong>bei</strong>tungs<strong>bei</strong>hilfe, die zunächst an den Erstverar<strong>bei</strong>ter geht,<br />

fließt letztendlich über einen höheren Strohpreis an den Landwirt <strong>zur</strong>ück,<br />

auf den dieser in der Gesamtökonomie angewiesen ist. Auch hier ist der<br />

Unterschied zu einer reinen Flächen<strong>bei</strong>hilfe in der Praxis unbedeutend.<br />

Zudem führt die neue Regelung zu neuen Kontrollproblemen. Die<br />

Faserproduktion muss genau protokolliert werden, es muss ausgeschlossen<br />

werden, dass minderwertige Importfasern, die auf den Anlagen veredelt<br />

werden, ebenso eine Verar<strong>bei</strong>tungs<strong>bei</strong>hilfe erhalten (dies ist ein ernstes<br />

Problem!). Es ist nicht nachzuvollziehen, wieso die Kommission die<br />

Kontrolle der Stroh-Absatzwege für schwieriger hält, als die der<br />

Faser-Absatzwege. Stroh ist im Gegensatz <strong>zur</strong> Faser keine Handelsware<br />

<strong>und</strong> kann aufgr<strong>und</strong> seiner geringen Dichte nur kurze Strecken transportiert<br />

werden; es wird i. d. R. nach festem Vertrag regional an den Verar<strong>bei</strong>ter<br />

geliefert.<br />

Sollte die 5 %-Regelung aufrecht erhalten bleiben, sind zusätzlich<br />

regelmäßige Kontrollen des Schäbengehaltes notwendig. Dies führt<br />

neben neuem Kontrollaufwand zu Problemen in Bezug auf Standards<br />

<strong>und</strong> Kosten. Es gibt bisher keine einheitlichen Standards für die Bestimmung<br />

des Schäben- <strong>und</strong> Unreinheitsgehaltes; je nach Verfahren muss für<br />

die Bestimmung des Schäbengehaltes ein Preis von 100 bis 200 DM angesetzt<br />

werden.<br />

Wie oft müssen Proben genommen <strong>und</strong> an Fachlabors geschickt werden?<br />

Wer übernimmt die Kosten für die Messungen <strong>und</strong> die erforderliche<br />

Logistik? Werden Fasern mit unterschiedlichem Schäbengehalt gleich<br />

bewertet? Dies führt zu der Problematik, dass besonders reine Fasern, die<br />

mit einer geringeren Faserausbeute produziert werden, relativ benachteiligt<br />

wären.<br />

Außerdem steht zu befürchten, dass bisherige Prämienjäger auch hier<br />

eine Vielzahl von Betrugsmöglichkeiten auftun.<br />

Die Festlegung eines maximal zulässigen Schäbengehaltes von 5 % ist<br />

ein weiteres gr<strong>und</strong>sätzliches Problem – abgesehen von fehlenden Stan-<br />

Gülzow, 30. November 1995 85

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