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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />

Ökologische <strong>und</strong> in<strong>nova</strong>tive Aspekte<br />

Es sollte in diesem Kontext auch nicht vergessen werden, warum in den<br />

80er Jahren EU-weit beträchtliche Fördermittel ausgegeben wurden, um<br />

Gesamtfaserlinien, die auf neue, technische Märkte ausgerichtet sind, zu<br />

entwickeln (vgl. Kapitel 3). Es ging um neue Perspektiven für die Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> um eine ökologische, nachhaltige Versorgung der Industrie<br />

mit nachwachsenden Rohstoffen (siehe Anhang).<br />

Nach einer langen Anlaufphase ist in den letzten Jahren erstmalig eine<br />

wirkliche Nachfrage der Industrie nach <strong>Naturfasern</strong> festzustellen. Neue<br />

Investoren <strong>und</strong> Unternehmen sind angetreten, die genannten, langjährigen<br />

Ziele der EU umzusetzen.<br />

Es besteht die Chance, eine ökologische <strong>und</strong> nachhaltige Versorgung<br />

der Industrie mit technischen <strong>Naturfasern</strong> aus der EU zu etablieren. Diese<br />

Chance sollte nicht für kurzfristige Beihilfe-Einsparungen vertan werden,<br />

sondern mittel- bis langfristig analysiert werden.<br />

Zusätzliche Hemmnisse vermeiden<br />

Parallel zu einer weiteren Absenkung der Beihilfen, sollten möglichst alle<br />

zusätzlichen Hemmnisse <strong>bei</strong> der Nutzung von Hanf <strong>und</strong> Flachs entfallen,<br />

die einen indirekten Einfluss auf die Ökonomie haben. Hierdurch kann<br />

ein zusätzlicher finanzieller Spielraum geschaffen werden.<br />

- Die endgültige Festlegung der Beihilfen für Flachs <strong>und</strong> Hanf sollte<br />

vor der Aussaat stattfinden, um Faseraufschlussbetrieben <strong>und</strong><br />

Landwirten Planungssicherheit zu geben.<br />

- Die Einbeziehung der Flachs- <strong>und</strong> Hanfanbauflächen in die Stützungsregelung/Gr<strong>und</strong>fläche<br />

sollte entfallen, da hierdurch der Anbau<br />

zusätzlich erschwert wird.<br />

- Die Beihilfezahlung sollte nicht von der Festlegung bestimmter<br />

Aufschlussverfahren (max. 5 % Schäbengehalt) abhängig gemacht<br />

werden. Dies schränkt die Verwertungsmöglichkeiten ein <strong>und</strong> behindert<br />

neue, in<strong>nova</strong>tive Aufschluss- <strong>und</strong> Weiterverar<strong>bei</strong>tungslinien<br />

ebenso wie traditionelle Nutzungen (Spezialzellstoff).<br />

- Der Erntezeitpunkt <strong>bei</strong>m Hanfanbau sollte ausschließlich nach Gesichtspunkten<br />

der technischen Reife erfolgen <strong>und</strong> nicht durch zusätzliche<br />

Regelungen (50 % Samenreife) eingeschränkt werden, die<br />

unter ungünstigen klimatischen Bedingungen zu deutlichen Ertragseinbußen<br />

führen können.

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