07.03.2013 Aufrufe

Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

58<br />

<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />

dung, zum Teil ist der Bereich Hanflebensmittel auch ungeregelt oder<br />

unterliegt regionaler Willkür.<br />

Während wissenschaftlich darüber Einigkeit besteht, dass Hanfsamen<br />

<strong>und</strong> Hanföl zu ernährungsphysiologisch sehr wertvollen Nahrungsmitteln<br />

zählen (KARUS et al. 1999a), bestehen <strong>bei</strong> der Vermarktung der<br />

Hanflebensmittel zwei zentrale Probleme.<br />

- THC-Problematik<br />

Zwar enthalten die Hanfsamen selber kein THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol,<br />

die wichtigste psychotrope Substanz im Hanf), dennoch<br />

kommt es durch anhaftende Reste der THC-haltigen Samenhüllblätter<br />

zu THC-Kontaminationen, die je nach Ernte- <strong>und</strong><br />

Reinigungsprozess verschieden stark ausfallen können <strong>und</strong> in der<br />

Regel unproblematisch sind. Zum Schutz der Verbraucher sind<br />

zweifellos geeignete THC-Grenzwerte notwendig, die bislang aber<br />

– außer in der Schweiz – nicht existieren.<br />

- Image-Problem<br />

Verschiedene nationale <strong>und</strong> internationale Anti-Drogen-<strong>Institut</strong>ionen<br />

wie z. B. das Drug Control Board der UN sehen durch Hanflebensmittel<br />

das jahrzehntelang aufgebaute negative Cannabis-Image<br />

gefährdet <strong>und</strong> befürchten Rückschläge im Kampf gegen<br />

die Droge Cannabis, die über die Hintertür der ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> öffentlich<br />

beworbenen Hanflebensmittel wieder hoffähig werden<br />

könnte.<br />

Im EU-Reformpapier (EU 1999a) heißt es: „Andererseits hat der Internationale<br />

Suchtkontrollrat (INCB, ein Organ der Vereinten Nationen)<br />

festgestellt, daß sich parallel <strong>zur</strong> Ausweitung des Hanfanbaus<br />

in der Europäischen Union ein umfangreicher Absatzmarkt<br />

für Nahrungsmittel auf Basis von Cannabis entwickelt habe, deren<br />

Auswirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit noch nicht erforscht seien. Diese<br />

Produkte seien allgemein <strong>und</strong> ohne Einschränkungen in den Geschäften<br />

verfügbar, wo mit Cannabis versetzte „Schokoriegel“ uneingeschränkt<br />

an Minderjährige verkauft werden dürften, was zu<br />

einer allgemeinen Verharmlosung von Cannabis, einer Droge, die<br />

der internationalen Kontrolle unterliege, <strong>bei</strong>trage.“<br />

Es ist an anderer Stelle zu diskutieren, ob ein Verbot von Hanflebensmitteln<br />

tatsächlich ein geeignetes Mittel gegen den Konsum<br />

der Droge Cannabis darstellt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!