Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
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<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />
dung, zum Teil ist der Bereich Hanflebensmittel auch ungeregelt oder<br />
unterliegt regionaler Willkür.<br />
Während wissenschaftlich darüber Einigkeit besteht, dass Hanfsamen<br />
<strong>und</strong> Hanföl zu ernährungsphysiologisch sehr wertvollen Nahrungsmitteln<br />
zählen (KARUS et al. 1999a), bestehen <strong>bei</strong> der Vermarktung der<br />
Hanflebensmittel zwei zentrale Probleme.<br />
- THC-Problematik<br />
Zwar enthalten die Hanfsamen selber kein THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol,<br />
die wichtigste psychotrope Substanz im Hanf), dennoch<br />
kommt es durch anhaftende Reste der THC-haltigen Samenhüllblätter<br />
zu THC-Kontaminationen, die je nach Ernte- <strong>und</strong><br />
Reinigungsprozess verschieden stark ausfallen können <strong>und</strong> in der<br />
Regel unproblematisch sind. Zum Schutz der Verbraucher sind<br />
zweifellos geeignete THC-Grenzwerte notwendig, die bislang aber<br />
– außer in der Schweiz – nicht existieren.<br />
- Image-Problem<br />
Verschiedene nationale <strong>und</strong> internationale Anti-Drogen-<strong>Institut</strong>ionen<br />
wie z. B. das Drug Control Board der UN sehen durch Hanflebensmittel<br />
das jahrzehntelang aufgebaute negative Cannabis-Image<br />
gefährdet <strong>und</strong> befürchten Rückschläge im Kampf gegen<br />
die Droge Cannabis, die über die Hintertür der ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> öffentlich<br />
beworbenen Hanflebensmittel wieder hoffähig werden<br />
könnte.<br />
Im EU-Reformpapier (EU 1999a) heißt es: „Andererseits hat der Internationale<br />
Suchtkontrollrat (INCB, ein Organ der Vereinten Nationen)<br />
festgestellt, daß sich parallel <strong>zur</strong> Ausweitung des Hanfanbaus<br />
in der Europäischen Union ein umfangreicher Absatzmarkt<br />
für Nahrungsmittel auf Basis von Cannabis entwickelt habe, deren<br />
Auswirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit noch nicht erforscht seien. Diese<br />
Produkte seien allgemein <strong>und</strong> ohne Einschränkungen in den Geschäften<br />
verfügbar, wo mit Cannabis versetzte „Schokoriegel“ uneingeschränkt<br />
an Minderjährige verkauft werden dürften, was zu<br />
einer allgemeinen Verharmlosung von Cannabis, einer Droge, die<br />
der internationalen Kontrolle unterliege, <strong>bei</strong>trage.“<br />
Es ist an anderer Stelle zu diskutieren, ob ein Verbot von Hanflebensmitteln<br />
tatsächlich ein geeignetes Mittel gegen den Konsum<br />
der Droge Cannabis darstellt.