Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern (Deutschland und EU)
Wie oben ausgeführt (vgl. Tabelle 11) wird unter optimistischen
Annahmen in den nächsten 5 bis 10 Jahren ein (maximaler) Anteil von
ca. 700.000 m 3 , die ungefähr 28.000 t Fasern entsprechen, für möglich
gehalten.
Die Prognose der deutschen Faserproduzenten wird also nicht leicht
umsetzbar sein. Es wird großer Anstrengungen in Bezug auf Senkung der
Produktionskosten und Marketing bedürfen, damit die anvisierten Fasermengen
im Dämmstoffbereich absetzbar sein werden. Ob dies bis 2005
machbar sein wird, erscheint fraglich, ein Zeitraum bis 2010 weitaus realistischer.
Europa
Auch außerhalb Deutschlands soll der Absatz von Flachs- und Hanffasern
im Dämmstoffmarkt bis 2005 erheblich zunehmen, von heute (bezogen
auf den Rücklauf der Umfrage) ca. 1.400 t auf fast 25.000 t.
Wie realistisch diese Prognose ist, die insbesondere auf die steigende
Nachfrage und Produktion in den skandinavischen Ländern zurückzuführen
ist, ist schwer zu sagen. Es scheint dort allerdings tatsächlich neue
Impulse am Dämmstoffmarkt zu geben. Die möglichen gesundheitlichen
Gefahren des Einsatzes von Glas- und Mineralfasern werden in der skandinavischen
Öffentlichkeit zunehmend diskutiert.
3) Zellstoffbereich
Der Zellstoffmarkt für Flachs- und Hanffasern zerfällt zunächst in zwei
Teilmärkte:
- Spezialzellstoffe / Spezialpapiere
Aus Einjahrespflanzen wie Baumwolle, Abaca, Flachs oder Hanf
können Spezialzellstoffe hergestellt werden, die sich in ihrem Eigenschaftenprofil
von Holzzellstoff abheben. Sie werden für Spezialpapiere
wie Zigarettenpapier, Filterpapiere, Banknoten, Hygieneartikel
und diverse technische Papiere eingesetzt.
Hanf- und Flachszellstoffe werden zu Preisen zwischen 3.500 und
4.000 DM/t gehandelt (Holzzellstoffe: 1.000-1.100 DM/t). Hanfund
Flachsfasern, die für die Spezialzellstoffproduktion eingesetzt
werden sollen, werden zu Preisen von 0,55-0,65 DM/kg gehandelt
(Kapitel 4). Sie können auf einfachen Aufschlussanlagen wie z. B.
Hammermühlen produziert werden.