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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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Ökonomische Analyse der Produktionskosten für Flachs <strong>und</strong> Hanf in Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Faseraufbereitung (Gesamtfaserlinie)<br />

rungen der EU-Beihilfe (EU 1999a) haben werden <strong>und</strong> wie diese evtl. zumindest<br />

teilweise ausgeglichen werden können.<br />

Dem Vorschlag nach soll die zukünftige EU-Beihilfe für Hanf bzw.<br />

Flachs bis zum Wirtschaftsjahr 2005/06 mit der regional geltenden<br />

Getreide-Beihilfe identisch sein. Für die Wirtschaftsjahre 2000/01 bis<br />

2004/05 soll es Übergangsregelungen geben, die zum einen die Flächen<strong>bei</strong>hilfe<br />

vom jetzigen Niveau in drei Stufen auf das Getreideniveau reduzieren<br />

<strong>und</strong> zum anderen eine zusätzliche Verar<strong>bei</strong>tungs<strong>bei</strong>hilfe für die<br />

produzierten Fasern (Hanf- <strong>und</strong> Flachs-Kurzfasern: 40 /t) vorsehen, die<br />

dann im Wirtschaftsjahr 2005/06 wegfällt. Zwischen 1999/2000 <strong>und</strong><br />

2005/06 käme es damit etwa zu einer Halbierung der EU-Beihilfen für<br />

Hanf <strong>und</strong> Flachs (Kurzfaser- <strong>und</strong> Gesamtfaserlinien; auf die etwas günstigere<br />

Situation <strong>bei</strong> der Flachs-Langfaser-Produktion soll hier nicht näher<br />

eingegangen werden, siehe aber Kapitel 8).<br />

Da die Entwicklung der Hanf- <strong>und</strong> Flachs-Beihilfen von den jeweiligen<br />

Getreide<strong>bei</strong>hilfen abhängt <strong>und</strong> diese regional verschieden sind,<br />

wurde für die Variationen der Basisszenarien für Deutschland ein Durchschnittswert<br />

von 690,02 DM/ha (350,44 /ha) angesetzt, wie ihn auch das<br />

BML in seiner Folgenabschätzung verwendet hat (BML 1999). Für Gebiete<br />

mit stark abweichenden Getreide<strong>bei</strong>hilfen müssen die Szenarien entsprechend<br />

neu kalkuliert werden.<br />

Ergebnisse<br />

Fasergewinnung in Deutschland: Gewinn in Abhängigkeit von<br />

EU-Beihilfe <strong>und</strong> Strohertrag (Grafiken 2 <strong>und</strong> 3)<br />

Ausgehend von dem beschriebenen Basisszenarien mit 4 t Strohertrag/ha<br />

(Flachs) bzw. 6 t/ha (Hanf) zeigen die Grafiken, dass bereits die vorgeschlagene<br />

Beihilfesenkung für das Wirtschaftsjahr 2000/01 zu Verlusten<br />

in der Wertschöpfungskette führt. Um den Gewinn wieder auf die ca. 100<br />

/ha zu bringen, sind bereits erhebliche Mehrerträge notwendig: Beim<br />

Flachs über 6,5 t/ha (gegenüber 4 t/ha) <strong>und</strong> <strong>bei</strong>m Hanf 10 t/ha (gegenüber<br />

6 t/ha). Die weiteren Absenkungen der EU-Beihilfe bis auf das anvisierte<br />

Niveau für das Wirtschaftsjahr 2005/06 können auch unter optimistischsten<br />

Annahmen nicht mehr durch Ertragssteigerungen kompensiert<br />

werden. Die Anlagen fahren unweigerlich in die Verlustzone. Für die Basisszenarien<br />

ergeben sich Verluste zwischen 200 <strong>und</strong> 250 /ha. Weitere<br />

Daten ergeben sich unmittelbar aus den <strong>bei</strong>den Grafiken.<br />

Gülzow, 30. November 1995 69

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