Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...

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Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern (Deutschland und EU)
Lebensmittelbereich gelangen und auch bis 2005 nur geringe Steigerungen
erwartet werden. Derzeit dominiert in Europa der Tierfutterbereich
(knapp 90 %) und der Bereich Kosmetika (10 %).
In Experten-Interviews zeigte sich aber immer wieder, dass der
Lebensmittelbereich aufgrund seiner potenziell besseren Wertschöpfung
der Wunschmarkt ist, der jedoch – so die Befürchtung – aufgrund rechtlicher
Probleme kaum erschlossen werden kann. Der Tierfutterbereich, in
harter ökonomischer Konkurrenz zu chinesischen Importen, wird nur als
„Notmarkt“ aufgefasst. Gerade für neue Hanfunternehmen, die zunächst
in Ernte- und Säuberungstechnik investieren müssen, ist dieser Markt
ökonomisch irrelevant.
Fazit
Die Nutzung der Hanfsamen beim Anbau von Faserhanf kann – unter geeigneten
Rahmenbedingungen – zukünftig eine wichtige Rolle in der Gesamtökonomie
des Hanfanbaus spielen. Hanfsamen können einen zusätzlichen
Gewinn pro Hektar erwirtschaften, der bei fallenden
EU-Beihilfen zu einer Stabilisierung der Stroh- und damit Faserpreise
führen kann.
Dies gilt aber nur, wenn die Hanfsamen im Lebensmittelbereich platziert
werden können, den nur dieser Markt ist mengen- und erlösmäßig
interessant. Die Erschließung dieses Marktes hängt maßgeblich von folgenden
Rahmenbedingungen ab:
- Die EU macht die Auszahlung ihrer Hanfbeihilfe nicht davon abhängig,
dass die Hanfsamen nicht als Lebensmittel genutzt werden,
sondern läßt die Art der Nutzung offen.
- Es werden in absehbarer Zeit verbindliche THC-Grenzwerte für
Hanflebensmittel verabschiedet, die Rechtssicherheit bieten und
der anvisierten Marktentwicklung im Lebensmittelsektor eine Basis
geben.