Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
Studie zur Markt- und Preissituation bei Naturfasern - nova-Institut ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
84<br />
<strong>Studie</strong> <strong>zur</strong> <strong>Markt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Preissituation</strong> <strong>bei</strong> <strong>Naturfasern</strong> (Deutschland <strong>und</strong> EU)<br />
(=Getreide<strong>bei</strong>hilfe), während sie für Flachs-Langfasern lediglich auf ca.<br />
540 /ha <strong>zur</strong>ückgeht (Zahlen für einen durchschnittlichen Standort in<br />
Deutschland). Besonders problematisch ist dies für die neuen Gesamtfaserlinien,<br />
die, wie in Kapitel 6 ausführlich dargestellt, <strong>bei</strong> einer derart<br />
reduzierten Beihilfe f<strong>und</strong>amental in ihrer Existenz bedroht sind. Die in<br />
Gesamtfaserlinien produzierten Kurzfasern geraten zusätzlich unter starken<br />
Konkurrenzdruck durch die Kurzfasern (Werg) aus der Langfaserlinie,<br />
deren Preis infolge einer Mischkalkulation aus <strong>bei</strong>den Beihilfesätzen<br />
ganz andere Spielräume aufweist als die Fasern aus der Gesamtfaserlinie.<br />
In dem Vorschlag der Kommission spiegelt sich die unterschiedliche<br />
Wertschätzung der verschiedenen Verar<strong>bei</strong>tungslinien wieder, die weiter<br />
unten ausführlich diskutiert wird.<br />
Einige Mitgliedsländer haben demgegenüber eine einheitliche Beihilfehöhe<br />
für Lang- <strong>und</strong> Kurzfasern vorgeschlagen (dies würde auch die<br />
ungute Konkurrenz zwischen traditionellen <strong>und</strong> neuen Faseraufschlusslinien<br />
minimieren), andere votierten für eine Unterscheidung, die aber<br />
weitaus geringer ausfallen müsse als vorgeschlagen.<br />
Eine weitere Alternative wäre, drei verschiedene Beihilfesätze einzuführen,<br />
einen für Flachs-Langfasern, einen für Flachs- <strong>und</strong> Hanffasern<br />
aus der Gesamtfaserlinie <strong>und</strong> einen – den niedrigsten – für Kurzfasern<br />
(Werg) als Nebenprodukt der Langfaserproduktion. Dies trüge den vielfältigen<br />
technischen, ökonomischen <strong>und</strong> marktstrukturellen Unterschieden<br />
zwischen Werg aus der Langfaserlinie <strong>und</strong> Kurzfasern aus der<br />
Gesamtfaserlinie Rechnung. Die neuen, mit umfangreichen Förderprogrammen<br />
(siehe Kapitel 3) auf den Weg gebrachten <strong>und</strong> derzeit in der<br />
Anlaufphase befindlichen Gesamtfaserlinien hätten hiermit erheblich<br />
bessere Überlebenschancen <strong>und</strong> die traditionellen Werglinien könnten<br />
sich über eine Mischkalkulation am <strong>Markt</strong> halten. Gleichzeitig würde der<br />
Druck erhöht, für das Werg höherwertschöpfende Verwertungen zu finden,<br />
da sich der Standardzellstoffmarkt dann nicht mehr rechnen würde.<br />
Verar<strong>bei</strong>tungs<strong>bei</strong>hilfe für Fasern mit weniger als 5 %-Unreinheiten<br />
<strong>und</strong> Schäben<br />
Wir befürchten, dass diese Regelung zu erheblichen Komplikationen führen<br />
wird, ohne dass hierdurch die anvisierten Ziele effizient erreicht werden.<br />
Unsere ökonomischen Analysen (Kapitel 6) zeigen, dass die Aufsplittung<br />
in Flächen- <strong>und</strong> Verar<strong>bei</strong>tungs<strong>bei</strong>hilfe letztendlich keinen relevan-