Gedankenexperimente Eine Familie philosophischer Verfahren
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Thus, appeal to intuition early on in philosophical investigation should give way to more<br />
straightforwardly empirical investigations of external phenomena. 449<br />
Wozu unsere Beurteilungen in solch einem Bild dann noch gut sind, haben wir bereits in Kapitel<br />
3.3.2 kennengelernt. Vor allem können sie noch als Daten fungieren, die eine psychologische<br />
Theorie zu erklären hat. Wie kommt es, daß wir so und nicht anders urteilen? Daß wir uns in<br />
charakteristischer Weise widersprechen? <strong>Eine</strong> zweite Rolle unserer Beurteilungen ist es, den<br />
Untersuchungsgegenstand empirischer Forschung festzulegen. Wenn sich das Thema der<br />
empirischen Forschung zu weit von unseren Begriffen entfernt, so neigen wir dazu zu sagen, daß<br />
sie lediglich das Thema gewechselt hat. 450<br />
Ich habe von Anfang an deutlich gemacht, daß dies eine legitime Art ist, mit unseren Urteilen<br />
umzugehen. Wir können beurteilte Szenarien als das Ergebnis eines psychologischen<br />
Experimentes auffassen451 und manchmal ist dieser Umgang das Beste, was wir mit unseren<br />
Beurteilungen anfangen können. 452<br />
Kornblith legt nahe, daß abgesehen von den allerfrühesten Stadien einer philosophischen<br />
Untersuchung, solche Verwendungen unserer Beurteilungen überhaupt die einzig plausiblen sind.<br />
Diese Folgerung ist ganz unplausibel, wie ich im Folgenden zeigen werde.<br />
Der erste Schritt, um einzusehen, warum <strong>Gedankenexperimente</strong> auch dann eine Rolle spielen<br />
können, wenn Theorien bereits im Spiel sind, besteht darin, sich Kornbliths positive Forderung<br />
anzusehen. Denn laut Kornblith sollen <strong>Gedankenexperimente</strong> durch empirische Forschung<br />
ersetzt werden. Er beruft sich auf<br />
work on the psychology of inference, concept formation, cognitive development, and so on.<br />
Similarly, at the social level there is work on the distribution of cognitive effort, and, more<br />
generally, the social structures of science that underwrite and make scientific knowledge<br />
possible. 453<br />
Ich begrüße es ausdrücklich, daß philosophische Forschung empirisch informiert sein sollte, daß<br />
sie sich auf dem Stand der Wissenschaft ihrer Zeit befinden sollte. Aber warum sollte diese<br />
naturwissenschaftliche Bildung in Konflikt mit dem <strong>Verfahren</strong> Gedankenexperiment stehen? Wer<br />
so etwas glaubt, hat eine schlechte Theorie des <strong>Verfahren</strong>s Gedankenexperiment! <strong>Eine</strong> solche<br />
449 Kornblith [KPiN] 15.<br />
450 Vgl. Kapitel 2.3.2 und Goldman [PPA]. Kornblith möchte diese zweite Rolle zumindest für seine<br />
erkenntnistheoretische Untersuchung leugnen, da er der Ansicht ist, daß *Wissen* ein Begriff für eine natürliche Art<br />
ist. Ich diskutiere diese Ansicht nicht.<br />
451 Vgl. Kapitel 1.1.3.<br />
452 Vgl. Kapitel 2.3.2.<br />
453 Kornblith [KPiN] 15.<br />
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