Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt
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Vorwerk und drei weitere erfahrene Referenten<br />
informierten die 35 Tagungsteilnehmer in Vorträgen<br />
über den aktuellen Stand der Behandlung<br />
peripherer Erkrankungen des venösen Gefäßsystems<br />
und vor allem über die Anlage und<br />
den Umgang mit Komplikationen von Hämodialyse-Shunts.<br />
In Kleingruppen arbeiteten die<br />
Kursteilnehmer intensiv an verschiedenen Themen<br />
und tauschten ihre Erfahrungen aus.<br />
Thrombektomien, die Auflösung von Blutpfropfen,<br />
die Aufdehnung sich verschließender Blutgefäße<br />
durch sogenannte „Dilatationen“ sowie<br />
Stents und die Anlage und der Umgang mit Dialysekathetern<br />
wurden gemeinsam besprochen<br />
und geübt.<br />
„Interessant ist besonders der internationale<br />
Austausch“, sagt Vorwerk. „Da gibt es zum Teil<br />
große Unterschiede zwischen den einzelnen<br />
Ländern.“ Zwar existierten international weitgehend<br />
anerkannte Standards, aber die Voraussetzungen<br />
und die Umsetzung seien eben<br />
sehr unterschiedlich. In manchen Ländern sei<br />
das Gesundheitssystem <strong>nicht</strong> so weit entwickelt,<br />
dass zum Beispiel flächendeckend ausreichend<br />
Dialyseeinrichtungen zur Verfügung<br />
stünden. „Es ist daher immer spannend, sich<br />
international auszutauschen und die Bedingungen<br />
anderer Länder kennenzulernen“, sagt<br />
Vorwerk. „In Deutschland sind wir da im weltweiten<br />
Vergleich oft begünstigt.“<br />
Im Mittelpunkt des Workshops stand das<br />
Thema Hämodialyse-Shunts. Shunts sind<br />
künstliche Kurzschlussverbindungen zwischen<br />
Arterien und Venen, die von Gefäßchirurgen unter<br />
anderem bei Diabetespatienten angelegt<br />
werden, um darüber die sogenannte Hämodialyse<br />
durchzuführen, bei der die Blutwäsche<br />
über eine Membran zwischen den verbundenen<br />
Blutgefäßen durchgeführt wird, um die Funktion<br />
der körpereigenen Nieren zu ersetzen. Aufgrund<br />
des hohen Blutflusses neigen solche<br />
<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010<br />
Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />
Shuntverbindungen aber in der Folge zur Einengung<br />
und Verstopfung durch geronnenes<br />
Blut.<br />
Qualität der Dialyse verbessern<br />
Dabei handelt es sich um ein etabliertes Verfahren,<br />
das auch im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> von<br />
Vorwerk und seinem Team in Zusammenarbeit<br />
mit anderen Fachbereichen wie der Medizinischen<br />
Klinik IV unter der Leitung von Dr. Friedrich<br />
Lazarus und den Gefäßchirurgen der Chirurgischen<br />
Klinik III unter der Leitung von Priv.-<br />
Doz. Dr. Volker Ruppert und anderen mit großer<br />
Routine durchgeführt wird − das allerdings bisweilen<br />
<strong>nicht</strong> gänzlich unproblematisch sein<br />
kann. „Solche Shunts haben zum Beispiel die<br />
Tendenz, sich zu verschließen“, erklärt Vorwerk.<br />
Das gelte es zu vermeiden und für den<br />
Patienten die bestmögliche und schonendste<br />
Lösung zu finden. Schließlich sind Diabetiker<br />
und andere, die Dialysen benötigen, in der<br />
Regel chronisch kranke Patienten, deren Überleben<br />
von einem funktionierenden Shunt abhängt.<br />
Denn die Qualität der Dialyse beruht<br />
dabei wesentlich auf dem Blutfluss im Shunt.<br />
Mit dem Wissen und der Erfahrung aus dem<br />
Workshop können die Teilnehmer ihren Patienten<br />
in Zukunft <strong>noch</strong> besser helfen. „Das ist es,<br />
was wir mit den Kursen der ESIR verfolgen“,<br />
sagt Vorwerk. „Es geht darum, Wissen weiterzugeben<br />
und sich untereinander auszutauschen.“<br />
Das scheint in <strong>Ingolstadt</strong> gut gelungen<br />
zu sein, denn das Feedback der Teilnehmer für<br />
Vorwerk und seine Kollegen war sehr positiv.<br />
Auch <strong>Ingolstadt</strong> habe den Teilnehmern als<br />
schöne und gepflegte Stadt gut gefallen, so Vorwerk.<br />
Und mit den modernen Räumlichkeiten<br />
im neuen ÄrzteHaus am <strong>Klinikum</strong> habe man<br />
ideale Bedingungen vorgefunden. Gut möglich<br />
also, dass schon bald wieder internationale<br />
Nachwuchsmediziner nach <strong>Ingolstadt</strong> kommen,<br />
um zu lernen und sich auszutauschen.<br />
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